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Kopf und Hals, Subcutaneus colli.

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es und mit ihm die Eingeweide in ihrer Lage zwischen Kopf und Brust erhalten
oder bewegen. Dieser ganze Tractus der Halseingeweide tritt oben in der
Mitte, wo der Schildknorpel ihn von aussen umfasst, stark hervor; unten tritt
er rückwärts in die Oeffnung der Brust hinab. Hier wird er nun von beiden
Seiten durch die unteren Enden des Vorderrandes der Mm. sternocleidomastoidei
umfasst, welche von da nach oben divergirend zur Schädelbasis hinter den Ohren
hinauf ziehen. Indem sie so die Vorderseite des Halses schräg auf- und seitwärts
kreuzen, begrenzen sie zwei dreieckige Vertiefungen, die sogenannten
Halsdreiecke, das untere ab- und seitwärts vom Muskel bis zum Schlüsselbein,
das obere vor- und aufwärts bis zum Unterkiefer. Das untere liegt dem Seiten-
umfange der Spitze des Thorax auf, das obere dringt in die Tiefe bis hinter
den Eingeweidetractus. Ucber den Muskel und die beiden Dreiecke ist vom
Schlüsselbein bis zum Unterkiefer der Hautmuskel des Halses ausgebreitet.

Der Hautmuskel des Halses, Subcutaneus colli.

Unter der Haut liegt am Halse die grosse dünne Platte des Hautmuskels,
deren Fasern schräg ab- und etwas seitwärts vom Kopf zur Brust über den
Sternocleidomastoideus, also etwas gekreuzt mit ihm, wie sein Verlauf schon
hiedurch zu erkennen ist, hinweg ziehen. Ihr vorderer Rand stösst unter dem
Kinn mit dem jenseitigen zusammen; abwärts entfernen sie sich etwas von-
einander, lassen also über dem Brustbein in der Mitte eine Lücke zwischen
einander, in der die Eingeweide und Zungenbeinmuskeln freiliegen. Der hintere
Knud zieht von der Gegend des Unterkieferwinkels schräg ab- und rückwärts
gegen die Verbindung des Schlüsselbeines mit der Schulter hinab. Der obere
Rand schliesst also in ganzer Länge an den unteren des Unterkiefers an und
ist in seiner medialen Hallte mehr oder weniger an ihm befestigt, in der lateralen
aber setzt er sich über ihn weg in das Gesicht fort und hängt hier mit den unteren
Muskeln der Lippen zusammen (s. u. bei VI. VII). Der untere Rand
verliert sich über das Schlüsselbein hinweg zwischen der Haut und dem
M. pectoralis major, so jedoch, dass er mit der Haut inniger, mit dem Muskel
nicht fest zusammenhänget.

Der Begriff der Unterscheidung von Ursprung und Ansatz ist hier wenig-
anwendbar. Es können ja möglicher Weise beide Enden dem Zuge des Muskels
folgen; factisch aber thun sie es wohl alle beide nicht. Seine Wirkung
besteht mehr darin, dass er sich zwischen beiden über der gesammten Ein-
senkung der Oberfläche zwischen Schlüsselbein und Unterkiefer, insbesondere den
beiden sogenannten Halsdreierken ausspannt, oder bei stärkerer Contraction
(die man willkürlich durch verstärkte Anstrengung einer weinerlichen Verziehung
des Mundwinkels hervorrufen kann) aus ihr heraus, also die Haut etwas über
ihr aufhebt, den Raum in den Dreiecken, wo grosse Blutgefässe liegen, etwas
lüftet oder druckfreier macht.


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