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Erster Theil, Kopf und Hals.
links. Daneben wird er auch noch etwas kürzer, wenn der Kopf sich nach
seiner Seite, also der rechte, wenn er sich nach der rechten Seite hin neigt.
Zungenb einmuskeln.
Das Zungenbein (das der Zunge hinten anhängt, s. u. Taf. YI) umfasst
als ein hufeisenförmiger (hyoides, d. h. v - förmig) Knochenstreifen die Grenze
zwischen Kopf und Hals von vorn in der Art, dass der Körper quer mitten
in der Ecke liegt, wo Unterkinn und Hals zusammenstossen, die grossen Hörner
aber von den Seitenecken des Körpers, nach hinten nur wenig divergirend der
Wirbelsäule zugekehrt sind. Zwischen Zungenbein und Wirbelsäule geht der
Durchgang der Eingeweide aus Mund und Nase durch Schlund- und Kehlkopf
zum Halse hinab. Am Zungenbein hängen die Wände derselben zunächst der
Schildknorpel, jedoch so lose mit ihm verbunden, dass es oberhalb derselben
den Drehungen des Kopfes folgen kann, während sie ruhig in ihrer Lage bleiben.
Am Zungenbein, besonders an der Ecke, wo sich das grosse Horn mit dem
Körper des Zungenbeines verbindet und beiden der zartere Anhang des kleinen
Hornes schräg auf- und rückwärts gerichtet aufsitzt, ist ein Hauptknotenpunkt
von länglichen Muskeln, die sich hier herum inseriren, oder doch angehängt
sind. Sie kommen vom Halse herauf, oder vom Kopfe herab.
Vom Halse herauf in zwei Schichten mit je zwei Muskeln: a) oberflächlich
1) Sternohyoideus von hinter dem oberen Ende des Brustbeines herauf
(s. u. Taf. XIV) zum Körper des Zungenbeines (zuweilen mit feinen sehnigen
Inscriptionen wie der Rectus am Bauche) begrenzt mit dem jenseitigen eine
schmale Spalte, in der die Querabschnitte der Eingeweide (Schildknorpel,
Kingknorpel und Isthmus der Schilddrüse) zu Tage treten; 2) Omohyoideus steigt
mit einem vorderen Bauche unter dem Sternocleidomastoideus hervor neben dem
vorigen hinan zur Ecke des Zungenbeines, kommt mit einem hinteren Bauche
quer durch das untere Dreieck vom oberen Kande des Schulterblattes (s. u.
Taf. XXII, XXIII) und beide sind unter dem Sternocleidomastoideus hindurch,
durch eine feine Verbindungssehne miteinander verbunden. Sie liegt in der
Leiche und in Kühe nicht hoch über dem Schlüsselbeingelenk und also dann
der eine Bauch fast senkrecht am Sternohyoideus, der andere fast horizontal
hinter dem Schlüsselbein entlang; aber bei Spannung (Wirkung) werden sie
sich mehr in eine Eichtling von der Schulter schräg zum Zungenbein hinauf
strecken (was man bei Sängerinnen mit blossem Halse, wenn sie die Kehle
anstrengen, deutlich sehen kann). Zwischen dem unteren Bauche des Omolryoi-
deus und dem untern Ende des Sternohyoideus, welches auch häufig durch eine
sehnige Inscription von der Fortsetzung nach oben abgegrenzt ist, kommen
mancherlei Variationen vor in der Art, dass beide, wo sie zusammenstossen, mehr
oder weniger ineinander übergehen, oder dass sich ein dritter ähnlicher vom
Schlüsselbein kommender Muskelstreifen (Cleidohyoideus) zwischen sie einschiebt
(Eig 8, 9, 10). Dies deutet morphologisch auf die Entstehung dieser Muskeln
aus einer grösseren zusammenhängenden einheitlichen Anlage.
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