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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/henke1888-1_1/0073
Boden der Mundhöhle, Mylohyoideus.

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der Mitte vertieft, seitwärts hinaufgezogen. Denn die Linie des Ansatzes, ihrer
Fasern am Unterkiefer (Linea mylohyo-idea oder obliqua interna) läuft von der
Alveole des letzten Backzahnes schräg vor- und abwärts zur inneren Mitte des
Unterkiefers (Spina mentalis interna) und von ihr ziehen die Fasern des Muskels,
hinten mehr, vorn weniger abwärts zu ihrer Vereinigung mit den jenseitigen
in der Mittellinie. Die ganze Platte theilt dadurch den Raum im Boden der
Mundhöhle in einen unteren gegen die Haut und einen oberen gegen die Schleimhaut
des Mundes geöffneten Theil, von denen der eine an der Seite höher hinauf,
der andere in der Mitte tiefer hinabreicht. Sie sind von den beiden inneren
Speicheldrüsen erfüllt, unterhalb Submaxillar-, oberhalb Sublingualdrüse. Der
Ausführungsgang der oberen (Ductus submaxillaris oder Warthonianus) geht um
den hintern Rand des Mylohyoideus herum in den oberen Raum über und
öffnet sich hier zusammen mit denen der oberen (Ductus Riviniani) in die
Sehleimhautrinne zwischen Zahnfleisch und Zunge. Diese Vertiefung der Platte
des Mylohyoideus gegen seine Mitte hin nimmt aber natürlich zu oder ab mit
der Senkung oder Hebung des ganzen Bodens der Mundhöhle und des Zungenbeines
. Bei Senkung wird er stärker vom Unterkiefer zur Mitte hinabgezogen,
bei Hebung nähert er sich der ebenen Gestalt, verkürzen sich seine Fasern und
dies ist also seine Wirkung, den Boden der Mundhöhle mit dem Zungenbein
und Allem, was darum und daran hängt, insbesondere die in ganzer Ausdehnung
auf ihm selbst ruhende Zunge, gegen den harten Gaumen empor zu halten
oder anzudrücken.

Verstärkt ist der Boden der Mundhöhle durch zwei Paar längliche Muskeln,
die unter- und oberhalb des Myloideus, seiner Mitte anliegend, vom Kinn zum
Zungenbein verlaufen, unterhalb der vordere Bauch des Biventer (s. o. S. 32),
oberhalb der Geniohyoideus, der von der Spina mentalis interna entspringt und
sich am Körper des Zungenbeines inserirt. Er zieht oder hält das Zungenbein
und mit ihm die Zunge nach vorn gegen das Kinn, von der Wirbelsäule ab und
hält dadurch den Luftweg von der Nase durch den Pharynx zum Kehlkopfe
hinab für gewöhnlich offen.

Muskeln der Zuno-e.

o

Die Muskulatur der Zunge zerfällt in zwei sehr ungleiche Portionen:
1) das eigenthümlich durchwachsene Zungenfleisch, welches sich nicht durch
Präpariren (oder Kochen) in glatt isolirbare Bündel oder einzelne Muskeln zerlegen
lässt, weil es aus Fasern besteht, die sich in verschiedener Richtung und
inniger Verbindung mit einander durchkreuzen und durchdringen (wie am deutlichsten
an einer Scheibe geräucherter Ochsenzunge zu sehen). Sie bilden den
breiten, oberen und hinteren, von festaufsitzender Schleimhaut überzogenen Rücken
des ganzen Körpers der Zunge; 2) die Muskeln, welche an Knochen der Umgebung
entspringen und sich zunächst ebenso einfach und deutlich wie andere
durch Präparation glatt isoliren lassen, deren Fasern dann aber nicht wieder


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