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Zweiter Theil. Obere Extremität.

drei Wände dieses Saumes. Man beginnt sie gewöhnlich mit der vordem
oder den Brustmuskeln, geht dann zur hintern mit den das Schulterblatt umgebenden
über und dringt zuletzt in die Enge der Achsel mit dem einzigen
Muskel, der hier der Aussenseite des Thorax einliegt, ein. Hieran schliesst
sich endlich die Betrachtung der eigenthümlichen freien Beweglichkeit, mit der
der Schultergürtel auf dem Thorax hin und her spielt, und der Wirkung aller
dieser Muskeln auf dieselbe.

I. Vordere Wand der Achsel, Pectoralmuskeln.

(Taf. XXV1T—XXIX.)

Erste Schicht, Pectoralis major.

Von mehr als der medialen Hälfte des Schlüsselbeines, von der Vorderfläche
des Brustbeines in seiner ganzen Länge und von einer Linie auf der
Brust, die seitwärts vom unteren Ende des Brustbeines abgeht, d. h. wesentlich
vom 5. Bippenknorpel, entspringt breit, stark und fleischig die grosse Muskelplatte
des Pectoralis major, die sich seitwärts von da über die Vorderfläche
der Brust ausbreitet und weiter über die Achselhöhle zu ihrem Ansätze am
Oberarme hinüber ausspannt. Ihre Bündel convergiren dabei von oben und
unten in der Art, dass sie sich zu einer nur etwa 2 Einger breiten Endsehne
zusammenfassen; aber sie convergiren nicht gleichmässig, sondern die von oben,
vom Schlüsselbein kommenden (Clavicularportion) bedecken und besetzen die
ganze Breite der Endsehne von vorn her mit ihren Enden, alle übrigen aber
kommen dadurch auch zum Anschlüsse an dieselbe, dass successiv die unteren
sich immer hinter die oberen hinaufschieben und so ein hinteres Blatt der
Endsehne darstellen, welches wie hinter das vordere, in die Achsel hinein
umgeschlagen, mit seinem letzten Ende zuweilen noch etwas höher in ihr hinaufreicht
als das vordere. So entsteht durch Umschlagung der Easern um einander
der verdickte untere Band der Platte, der sich frei von der Brust zum
Arme hinüberspannt. Der obere Band der Platte aber, der schräg von etwa
der Mitte des Schlüsselbeines herabkommt, wird von dem des angrenzenden
starken M. deltoides überlagert. Zwar, wo sie beide am Schlüsselbeine entspringen
, der eine von der grösseren medialen, der andere von der kleineren
lateralen Hälfte ist in der Begel eine etwa fingerbreite Lücke zwischen ihnen,
durch die man schon etwas in die Tiefe (auf das obere Ende des Pectoralis
minor) eindringen kann; aber abwärts schiebt sich der Band des Deltoides über
den des Pectoralis major vor und deckt zuletzt an seinem unteren Ende die
Endsehne desselben in ganzer Breite. Man muss ihn also loslösen und seitwärts
wegdrängen (oder, wie auf Taf. XVIII dargestellt, etwas einschneiden
und umklappen), um zu dem Ansätze der Sehne an der Spina tuberculi majoris
des Oberarmes zu gelangen.

Dieser Ansatz nun des Pectoralis major am oberen Ende des Oberarmknochens
greift schon so stark zwischen andere Muskeln in der Umgebung der


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