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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/henke1888-1_1/0080
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Zweiter Theil. Obere Extremität.

sehne hinter der des Pectoralis aufgedeckt und mit ihr die zweite Hälfte, der
mediale (oder innere, oder kurze) Kopf des Biceps, der zusammen mit dem
Coracohrachialis vom Processus coracoideus herabkommt, und endlich auch schon
der Ansatz des Teres major und Latissimus, gegenüber dem des Pectoralis, am
hinteren Bande der Furche, der Spina tuberculi minoris (s. u.). Der frei
von der Brust zum Arme herüber gespannte Band des Pectoralis major ist am
weiblichen Körper von der Brustdrüse umfasst (Fig. 21), die mit ihrem grössten
Theile dem Muskel vorn aufliegt, aber mit dem Beste unter ihm hinein in die
Achselhöhle eingreift.

Zweite Schicht, Pectoralis minor.

Der Pectoralis major deckt als obere Schicht der vorderen Wand den
ganzen Baum der Achsel vom Schlüsselbeine bis zu seinem unteren Bande vollständig
zu. Die zweite Lage dieser Wand, deren Hauptstück der Pectoralis
minor, ist nur eine unvollständige Wiederholung dieser Bedeckung des hinterliegenden
Baumes, durch deren Lücke breite Zugänge zu demselben hineinführen.

Entlang der grösseren Hälfte des Schlüsselbeines, von welcher der Pectoralis
major entspringt, also von diesem gedeckt, liegt an der Unterseite des
Knochens wie eine geringe Verstärkung der bogenförmigen Brücke, welche derselbe
über der Achsel bildet, ein kaum fingerdicker Muskel, M. subclavius
dicht an (s. u. Taf. XXII.), sitzt auch in dieser ganzen Ausdehnung am Schlüsselbeine
an, entspringt aber spitz auf dem Knorpel der I. Bippe, dicht am
Schlüsselbeingelenke.

Von der Aussenfläche der II. bis IV. oder V. Bippe und den Zwischenräumen
zwischen ihnen, also von der Aussenseite der dieselben ausfüllenden lnter-
costalmuskeln entspringt breit zusammenhängend und fleischig die dünne Platte
des Pectoralis minor, spannt sich von da über den Hintergrund der Achsel
zur Schulter hinüber, spitzt sich auf- und seitwärts dreieckig zu und endigt
hier mit einer schmalen Sehne an der Vorderecke des Processus coracoideus,
welcher vom oberen Bande des Schulterblattes, unter dem Schlüsselbeine hindurch
, da wo sein bogenförmig geschweiftes Hauptstück in das rein quergerichtete
Seitenende zum Anschlüsse an die Schulterhöhe übergeht, hervorragt und
sich um die innere Seite des Gelenkes mit dem Tuberculum minus herumbiegt.
Der obere Band dieser dreieckigen Muskelplatte läuft ziemlich parallel dem
Schlüsselbeine und dem M. subclavius von der II. Bippe zur Schulter hinüber
und begrenzt mit ihnen eine nur von der Clavicularportion des Pectoralis major
gedeckte Lücke in der Wand der Achsel, in welcher grosse Gefässe und Nerven
hinter dem Schlüsselbeine herabtreten. Der Seitenrand des Dreieckes dagegen
steigt steil von der Gegend der IV. oder V. Bippe zum Processus coracoideus
hinauf, stösst hier mit den langen Muskeln zusammen, die von dieser Ecke
zum Oberarm hinabziehen und begrenzt mit ihnen einen nach unten offenen,
bei hängendem Arme spitzen, bei seitwärts erhobenem (s. u. Taf. XXII.) stumpfen
Winkel, in dem sich wieder der Hintergrund der Achsel mit Gefässen und
Nerven aufthut.


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