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Zweiter Theil. Obere Extremität.

III. Rippe abwärts, welche stark convergierend zur Spitze des Schulterblattes
gehen, die oberste aus den ebenfalls starken Zacken von der I. und II. Eippe,
die sich zum Ansätze am oberen Ende des Schulterblattrandes vereinigen, die
Mittelportion aber besteht aus einem dünnen, von der III. Eippe kommenden
Blatte Fleisch, dessen Fasern sich, nach hinten divergirend, mit ihrem Ansätze
auf den grössten Theil des Schulterblattrandes vertheilen und so die Lücke
zwischen den beiden andern Dreiecken ausfüllen. Zuweilen fehlt dies Mittelstück
und dann bleiben die andern beiden ganz getrennt.

Der hintere Schulterblattrand, an welchem der Serratus angreift, bewegt
sich bei der factischen Hauptbewegung der Schulter am Eumpfe so, dass er
sich mit seinem oberen Ende der Wirbelsäule nähert, wenn er sich mit dem
unteren von ihr entfernt; und zwar geschieht dies beides, wenn die Schulter
gehoben wird, d. h. der ganze Eand geht aus der gewöhnlichen Euhelage parallel
der Wirbesäule (s. o. S. 70 Eig. 22) in die schiefe (Eig. 23) über, wobei
die Spitze seitwärts hervortritt. Dabei muss sich offenbar der grösste untere
Theil des Serratus verkürzen, indem er oben die Spitze des Schulterblattes
nach vorn zieht, und unterstützt so die Wirkung des Trapezius (s. o.). Der
oberste aber wird dabei im Gegentheil gedehnt, weil sich das obere Ende des
hinteren Schulterblattrandes dabei rückwärts bewegt, verkürzt sich dagegen bei
der Eückkehr zur Elmelage und unterstützt also die Wirkung der Ehomboidei
und des Levator. Wenn sich demnach die oberste und unterste Portion des
Serratus in ihrem Einflüsse auf die hauptsächliche im Leben factisch stattfindende
Bewegung der Schulter als von einander verschieden, ja geradezu einander
entgegengesetzt darstellen und den beiden Gruppen hinten am Eücken
anschliessen, die auch einander entgegengesetzte Wirkung haben, so ergiebt
sich doch auch eine gemeinsame eigenartige Wirkung des ganzen Muskels und
auch, ihm gegenüber, aller hinteren, wenn wir hier noch einmal die ganze Anlagerung
der Schulter am Thorax und die Bedingung ihrer Haltung ins Auge
fassen.

Beweglichkeit und Anlagerung der Schulter am Thorax.

Wenn man die Ehomboidei durchschneidet und, von hinten unter sie hineingreifend
, den Eand des Schulterblattes vom Thorax abhebt, so kommt man *)
unter ihm hinein zwischen den Thorax und die ihm angelegene Seite des Serratus
und kann sie nun mit grösster Leichtigkeit weithin von ihm ablösen.
So ergiebt sich dann, class Serratus und Ehomboidei in ganzer Ausdehnung, von
den Dornfortsätzen der AYirbel bis zu den Ursprüngen der Serratuszacken vorn
an den Eippen, und mit ihnen der Hinterrand des Schulterblattes, an dem sie
beide ansitzen, weit und breit, glatt und innig, aber ganz leicht und gleitend
verschiebbar auf zwei hinteren Dritttheilen des Seitenumfanges vom Thorax
aufliegen, nur durch lockerstes Bindegewebe mit einander verbunden, ein Con-

*) Wie dies bei erschlafften Muskeln selbst am lebenden Menschen möglich ist.


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