Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 169
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ESSÄER

ESSÄER. 169

derung), „sondern unter
heitern, 1 a cli cn c 1 en R ildern.
Die Seele war ihnen, wie
so manchen Anhängern älterer
Systeme, ein ätheri-
sches Wesen , das eine Zeit
lang1 verbannt ist in den
Kerker eines Körpers und
endlich , wenn es seine
Prüfu ngzei t üb erstan den
hat, frei zu Gefilden umschwebt
, von welchen Joseph
m eineSchüderungentwirft
, die der Schilderung
der Inseln der Seligen in
den griechischen Dichtern
sehr ähnlich ist. „„Die
Frommen,"" sagen sie,
,, „ erwarte ein Lieben,
jenseit des Oceans, in einer
Gegend, wo Regengüsse
, Schnee, oder Son-
nenglut, unbekannte Erscheinungen
wären, — wo
die Wärme immer durch
die kühle Luft, die vom
Ocean her wehe, gemildert
werde." " — Desto furchtbarer
, malen sie dagegen
mit ihrer reichen Phantasie
die Wohnungen der Bösen
aus."

„Diese poetisch-sinnliche
Vorstellung der Essäer
von einem andern Leben
läfst uns einige tiefere
Blicke in den eigcnthümli-
chen Character dieser Verbindung
thun; indem sie
uns zeigt, wie wenig die
Begriffe der Essäer sich
über jenes Zeitalter erhohen
, wie gern diese Secte

Lehren ihrer Volksreligion
mit griechischem Schmücke
verzierte, und wie sehr sie
so manchen andern schwärmerischen
Steten ähnlich
war, welche, die sinnlichen
Freuden , denen sie
in diesem Leben entsagten,
in einem andern zu finden,
—- durch Entsagung gleichsam
zu kaufen, hofften."

„Die Sittenlehre der Essäer
gründete sich auf den
dreifachen schönen Satz:
Liehe G-ott ; liebe die Tugend
; liebe die. Menschen ! —
Sie waren streng gegen sich,
arbeitsam, niafsig und
keusch* Gegen Schmerzen
zeigten sie oft eine stoische
Apathie. Ihre Wöhlthä-
tigkeit verbreitete sich über
Andere. Vorzüglich gern
nahmen sie, da die Wenigsten
von ihnen in den
Bund der Ehe traten, fremde
Kinder auf und erzogen
sie nach ihren Grundsätzen
. "

„Auch in diesem Gemälde
ist das Licht nicht ohne
beträchtlichen Schatten;
und die düsterste Parthie
in den Schilderungen ihrer
Sitten von Jo&ephus scheint
mir die Aufsteilung ihres
harten Urtheils über den
sittlichen Werth des Weibes
und ihre daraus gefolgerte
Geringschätzung der
Ehe zu seyn* Doch erwähnt
Josephus,(,y<k hello
iud." L. II, C. 8, §• 13)


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