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FREIMAUREREI etc. FREIMAUREREI etc. 287
das Vereinleben mit Gott,
die Kunst, ohne Hülfe der
Furcht und der Hoffnung gut
und vollkommen, das ist voll-
wesentlieh im Leben , zu
werden? und die Regierung-
hunnt9 oder die Kunst, das
Leben der Menschen und
der Menschheit zu leiten
und selbst zu beleben; woran
sich auch die Kunst
schliefst , die Zukunft zu
bedenken und sie in der Gegenwart
werhlhätig vorzubereiten
. Sie ist also die
Kunst ? den Menschen als
Menschen, und die Menschheit
als Menschheit, rein und
allseitig zu erziehen, -das ist,
ihr Leben zu wecken, zu
leiten und auszubilden, und
die ganze Bestimmung des
Menschen und der Menschheit
zu erreichen, und zu-
gleich der Inbegriff aller Erkenntnisse
und Künste, die
hierzu wesentlich gehören/c
Hierüber bemerktBr. Krau-
se im B. 2, Abth. 1, S. 357f.,
noch Folgendes. —
y,Betrachten wir die in unserer
Urkunde enthaltene
Bundleiire selbst, so lehrt
dieselbe: dafs die Masonei
alles einzelne Menschliche
und Menschheit wesentliche
umfasse, insonderheit Wissenschaft
und Kumt, Beli-
giön, Recht und reine Sittlichkeit
; und setzü hierbei
einige einzelne Stücke obenan
, wodurch die Masonei
vorzüglich eine Lehranstalt
für die Menschen werde;
Wel ches den wissenschaftlichen
Geist und den Sinn f ür
Lebenskunst der Urheber
dieser Urkunde beweiset.44—
„Die Erklärungen unserer
Urkunde über die Wesenheit
und Bestimmung
der Masonei sind ferner alle
bejahend (-positiv) $ und die
JJMasonei wird dadurch als
allgemeine Culturkunst, als
allumfassende Kunst, das
menschliche Leben zu bilden,
zu trösten, zu heilen, zu
verschönen und gottähnlich
zu machen, dargestellt,oder,
wie Fef der {$. 3, 8, 160,)
s agt: ,,,,als der Inbegriff alles
Dessen, was dem Menschen
zu seinem Daseyn
frommt*"" Defshalb werden,
die Fhöniker und Pythago-
ras. weiche zut höhern
Ausbildung der menschlichen
Gesellschaft so wirksam
gewesen , in unsrer
Urkunde als Masorten anerkannt
. '*
„ Vorzüglich schätzbar
hierbei ist, dafs unsre Kunsturkunde
ausdrücklich die
reinsittliche Foderung enthält
; ohne die Jintiiebe van.
JFurckt und Hoffnung gut
und pollkommen zu werden ;
denn, diese ist eine erstwesentliche
Bedingung der
Vollendung des Lebens jedes
Einzelmenschen sowol,
als jedes Gesellschaftverei-
nes und der ganzen Menschheit
. Hätte die Brüderschaft
in ihrer jungem Entfaltung
auch nur diesen Grundsat*
verstanden und in ihren gesellschaftlichen
Einrichtungen
befolget, so wäre sie
in jene Hauptkrankheiten,
—inGehsim n ifssuchty Zwing-
herrscherei und Blmdgthor-
samj — nicht verfallen, welche
leider! überhaupt noch
jetzt dns ganze Meuschffeit-
leben verwüsten, entwei-
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