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GEHEIMNISS.
GEHEIM'WSS. 361
Nachdem der YerE einen
Jeden dieser 3 Wege einzeln
betrachterund geprüft hat,
»Kommt er S. 147 f. zu dem
Resultate: ,7dafs auf ihnen
allen der Aufschlufs jener
dreifeeisen Geheimnisse in
Gott, in der Welt und im
Menschen nicht gefunden
werden könne; da sie weder
durch eignes Nachdenken
unsres sich seihst üb erlassenen
Verstandes eingesehen
, noch durch unmittelbare
göttliche Offenbarung,
noch durch strengen moralischen
Lehenswandel und
Frömmigkeit, zur Wissenschaft
der "Menschen je gekommen
waren, noch kommen
würden; dafs folglich
diese Art von Geheimnissen
der Gegenstand der Freimaurerei
nicht seyn könne,
und dafs es eine vergebliche
zeitver dcrb 1 iche Bernühung
sey, sich von dem Ursprünge
und der Fortpflanzung
solcher angeblichen Geheimnisse
ein zusammenhängendes
System zu bilden/'
„Die moralische Erziehung
des Menschen undals eine
Folae davon . die ?: erb esse-
ritng untres politischen Zustand
esu ist der Gegenstand
des zweiten, Abschnitts; und
in diesem heilst es S. 151 ff.:
j,Dic Hauptrbsiclit der Freimaurer
kann keine andre seyn,
als Moralische JJildujig und iir-
ziehung. Diese tlieihf sich in
zwei Klagen; in die Bildung
des Verstanden und in die des
Herzen* oder Willem;« Auf beide
ist die Fxeini.KuiTrei g*-gi Uno et;
sie ist überhaupt einehv/tuir der
p rar tisch cn bitte < lehre; tuul das
ganze System^ der Freimaurerei
ist so eingexirhict , dafs mau
seinen Verstand Anstreng**« nmfs,
um zur Kenutnif» des'Geheimnisses
zu gelangen. Brüder, die
gar keine Alling; zum Denken
und keine VorbfreitungViennt-
nis$e und Einsichten mit. in /Jic
Loge bringen oder selbst nicQ
zu erlangen suchen, können
auf keine' Weise in das Wesen
des Geheimnisses eindringen,
ob sie gleich in Abpicht, auf
Moynlität sehr würdige B-rüdcr
seyn können."
.,,ÄufldlruBg des Verstandes
und 3eMMnng des Herzens
oder Willens, welche
letztere sich auf jene gründet
und ohne sie nicht stattfinden
kann, sind theils als
Mittel , zum Aufschlüsse
des Geheimnisses der Freimaurer
zu gelangen, jheils
als Hauptzweck selbst, zu
betrachten* Denn, -es wird
in der Freimaurerei nur Denen
die Mittheilung des Ge-
heimnisses versprochen, die
sich hierzu durcIi <\ic Erfüllung
ihrer, freinuiurerischen
Pflichten, durch Aufklärung
des Verstandes und einen,
zur Gewohnheit geworde*-
nen , guten Lebensxwmulel^
durch Bekämpfung iiiiinäfei-
ger Begierden und Iseigurs»
gen und durch Ausübung
thatiger menseherfreundli-
cher Tugenden hierzu war*
dig gemacht lmhen*u
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