Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 440
(PDF, 112 MB)
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440 GNOSIS etc.

durch die Ehräer, besonders;
durch'Moses und die Propheten,
durch die Hellenen, Etrusker
und Römer, — ferner durch die
Sooft in Persien,.—- späterhin
aber durch diiG&nosiiker, besonders
durch Meines, — an welche
sich endlich die Culdeer
und die ganze Reihe der christlichen
^Mystiker > in verschiedenen
Graden der Verwandtschaft
und der Vereinigung,, anschlie-
fsen. "

„Ich hebe hier noch einige
Einzelpuncte dieser Entwiche-
lung aus , welche über Einiges
in der Lehre, den Lehrzeichen
und Gebräuchen der Masonen
lacht verbreiten. — In dem heU
Umsehen Zweige sind in dieser
Hinsicht Pythagorast J^laton *)

*) „Bereits in B. t, Abth. 2, S.
443 f. Note a, habe ich erwähnt
, dafs »Plaiorfs Poli^
ticus" ächtmasonische Leli-
ren enthalte. Was dieses Gespräch
über Baukunst und die
Bildung des Architecten erwähnt
, hat Br. Schneider in
einer besondern Abhandlung
(in dem „neuen Journale für
Freim aurer ei, "B. i,H.i, ißizf
S. 22.— 39) herausgehoben;
von den reinmasonischenLeh-
ren aber, die sich darin fin-s
den, hebe ich hier noch Folgendes
aus. —- In diesem Gespräch
ist Platon's Kunst,
die Empfänglichkeit des Menschen
für höhere Wahrheit,
die über seinen gegen wärti-

fen Lebenskreis hinausreicht,
urch wissenschaftliche Benutzung
der Volkssagen {Mythen
) zu wecken, in vielen
Beispielen sichtbar, ~ eine
Kunst, welche in jener allgemeine
n Kunst, zu regieren
und zu erziehen, enthalten ist,
die unsere erste Kunstuxkundo

GNOSIS etc.

und die Stoiker *) besonders

der Masonei zuschreibt. So
sagt Piaton in der Mythe vom
Saturnischen Zeitalter (ed.
Francop. 1602, Ficino inter-
prete, in fol., p. 537 E, F,) :
„„dafs dam als Gott selbst ebenso
der Hirt der Menschen war,
als jetzt der Mensch der Hirt
der Tliiere ist; -dafs damals
die Menschen mit den Thie-
ren redeten und mit der ganzen
N atur in inniger Vertraulichkeit
^ lebten; dann habe
Gott die Menschen verlassen
; worauf sie anfangs sich
selbst, Gottes Regierung nachahmend
, aber in abnehmender
Vollkom menheit, gut und
weise regieret hätten, aber
nach und nach, durch die Sorge
für Erhaltung und Fortpflanzung
zerstreut , dieses
Vorbild und das Gute immer
mehr vergessend, inUngerechtigkeit
, Bosheit und Elend
verfallen wären; bis endlich
Gott sich ihrer wieder, liebend
und regierend, angenommen
hätte"" (ibicLp. 53g).
Ferner wird in diesem Gespräche
der Unterschied zwischen
Herrschen und Regieren
richtig gelehrt, (p.541 A,j
sowie die Kunst, das Überflüssige
und Mangelhafte zu
meiden (p. 545 B); woselbst
auch diese beiden Begriffe erklärt
werden. Im Geiste rein-
menschlicher, das ist ächt-
masonischer, Erziehung ist

*) »Sogar'Fpikur0$ lehrte („Cicero
de nat. deorum" i, c. 2),
,,„dafs die ewigen und seligen
Wesen (Götter), um ihrer
Wesenheit willen, ohne
Furcht und Hoffnung zu verehren
seyen." "

Annu des Er$* Krause*


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