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HELDMANN.
HELDMANN. 31
Hätte uns, meint Br.
Krause, die Natur schon in
den Stand eines Menschheitbundes
gesetzt, und wäre
es nicht vielmehr göttliche
Bestimmung/ dafs die einzelnen
Menschen sich selbst,
in sittlicher Freiheit, im Gebrauche
ihrer eignen Kräfte,
übrigens unter Gottes Mitwirkung
, in den Menschheitbund
vereinen sollen,'—
so würden wir uns bereits
in einem solchen befinden.
Dann hätte diesen Bund
,,auch Jesus nicht zu predigen
gebraucht , u der ,
nach des BeurtheilersVorge^
ben, einen solchen wirklich
geprediget haben soll;
Wovon aber der Erweis erst
noch aus den Schriften des
N.T. geführt werden müfste.
„Und kann es andere Mittel
geben, die einzelnen Menschen
insgesammt über ilite Stellung
Und ihre Pflichten in diesem
Bunde zu belehren und ^sie daran
zu binden, als Vernunft,
'JReligipn und Staat ? "
Als ob Krause von ändern
Mitteln, als welche di e Vernunft
lehrt, gesprochen,
öder Pieligioii und Stadt
nicht in ihrer Wesenheit anerkannt
hätte! Er b ehaup -
tet abei*^ ,,dafs die Vernunft
in der Wisßenschaft lehre:
dasMensch7ieihlebenßals ein organisches
Ganzes, in einen offenen
BundällerWenscJun mit
hewufstet Kunst &iv bilden.ic
Er ist auch fest überzeugt^
sowol 3?däfs diese Idefe bei
den Bestrebungen aller bisherigen
, einzelne Theile des
einen Menschheitlebens umfassenden
Gesellschaften,
als Ahnung? zum Grunde
liege und in Zukunft mitbe-
wufster Kunst zum Grunde
gelegt werden solle und werde
, 4' als auch ,,dafs insbesondre
diese Idee die geisti-
ge Grundlage der Freimau-
Terei und aller achtmasöni-
schen Bestrebungen gewesen
undhierin das bisher gesuchte
Meistervport endlich
gefunden sey, *) — dafs
nach ihr allein die Brüderschaft
ein an sich wesentliches
', reines und schönes,
und dabei zeitgemäfses und
höheres , Leben vonnunan
gewinnen könne, wenn sie
sich, diese nur in der Tiefe
der Urwissenschaft zu erlangende
, für jeden Menschen,
fafs liehe, Einsicht selb&ttha-
tig aneigne* " Daher ist er
endlich auch überzeugt,
„dafs die Freimaurerbrüderschaft
nichts Anderes, Höheres
, Besseres je ersinnen
*) [Das bisherige war, nach
dem eignen Bekenntnisse)
des neuenglischen Rituals*
Hofs zufällig (casual) und
sollte nur solange gelten,
bis künftige Zeitalter das
lichte finden würden. S.
„Kunsturkunden," B. l,
'Äbth. ,2, S. 477 Nöte, verbunden
mit S. 285 , und
vergl. die Artikel: Jeho-
vah und MacbeisAc ! J
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