http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1824/0055
32 HELDMANN.
tonne und werde > als was
Er gelehret hat,u und^'dafsj
sowie Jemand diese Einsicht
gewonnen h.ät> auch sein
Herz und Gemüt Ii die yolle
Einstimmung geben werde,
für die Gestaltung des Lebens
nach dieser Einsicht
aus allen Kräften durch -alle
sittliche und gerechte Mittel
zu wirken. u
Wer die seit d.J^lSlO im
Druck erschienenen Heden
und Gedichte deutscher Ma-
sonen lieset, der wird auch
den erhebenden wohlthati-
gen Einflufs > den dieses
Bruders Schriften gehabt,
nicht verkennen* Dieser
Einflufs wird von Tage zu
Tage wachsen ; und die ihm
widerstrebenden Gesinnungen
werden sich in die gerechte
Würdigung der Verdien
steXraz^ö's umwandeln.
So lange aber unter den.
Mens erben noch nickt das Ver"
langen allgemein seyn wird,
auf deren Stimme zu hören, und
sich darnach zu richten $ *'*
■ Man » versteht Kratise'n,
falsch, wenn man glaubt: er
lodere zur ersten Gründung
des Menschheitbundes, dafs
schon alle Menschen zur Aufs
erung jenes Verlangens
oder zur Ausführung dieses
Entwurfs reif seyen. Mögen
nur Wenige sich verein
neni allein, sie müssen es
offen, und lauter, und ehrlich
, wie Jesus und die Seinen
, und die erstenChristen;
HELDMANN. .
denn, in der Offenheit lag
ein wesentlicher Grund des
Sieges^ welchen das Christenthum
üb erHochpriester-
thum und römische Despotie
davon trugt,
„solange noch in der Kirche
Und im Staate Trennungen und
Spaltungen der Menschheit fortdauern
i und solange in diesem
Zustande Einrichtungen beste-
hen> durch welche die Menschen
nicht in Dem, was allein
sie unauflöslich, vereinigt,
in der Gesinnung der Liebe und
deren Bewährung in der Tugend
, befestiget u. dadurch verbunden
-, . sondern in Selbstsucht
und Eigendünkel getrennt werden
, solange wird unter den
Menschen auch einlnstitut noth-
wendig seyn, welches diejenigen
Grundsätze bewahrt, auf
welchen die Einigung der Menschen
beruht, und daraus nicht
blofs ein todtes Wissen, sondern
eine practische Übung, macht.
Unstreitig ist es die Bestimmung
dieses Instituts, ebendie-
se Gesinnung und deren Aus?
übung zu einem Gemeingute)
aller Menschen zu machen.
Wird sie aber dadurch ein Gemeingut
, dafs man das'Mittel
vernichtet, sie zu bewahren?**
Warum soll denn noch in
unseren »Tagen ein geheimes
Institut diese Grundsätze be~*
wahren? Sind sie nicht in
der Lehre Jesu> in den L ehrbüchern
aller Philosophen,
in unzähligen Volksschriften
alloffen vorhanden?
Besser wäre es, wenn ein
solcher Bund diese Grundsätze
practisch bewährte;
aber, eben das Geheimthun
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1824/0055