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36 HELDMANN.
HELDMANN
wahr finden, gefunden haben
o d er n o ch f in den kan n, s ob ald er
in diese Gegend der ewigen und
gescliiclitJiclien Wahrheit aufmerksam
hingeschaut hat oder
noch liinscliäuen wird. Es lebt
derselbe Geist in uns Allen; und
Wahrheiten werden nicht erfuw-
4eii*. nicht gemacht, sondern Blofs
gefunden, weil sie da sind ; und
jeder Suchende kann und wird
sie finden, wenn er nur sonst
dazu Torbereitet ist»"
> Wegen der Herausgabe
des Heldmann'schen Werks
spricht der Beurtheiler den
Verfasser in Bezug auf sein
Verhaltnifs zum Bunde und
seine Verpflichtung gegen
denselben" von allem ^ Vorwurfe
der Treulosigkeit "
in Gnaden frei und giebt in
Hinsicht auf das Druckenlassen
mehr zu , ■. als die
Hamburger, berliner und andere
G-rofslogen, ohne auf den
oben S. 342 des B. 1 angeführten
Ausspruch des Brs.
Zschol-hemi achten, vergönnen
wollen. ^Denn/f sagt er,
das Versprechen der Verschwiegenheit
kann natürlich
sich nur auf Das beziehen , was
in der Loge unter der Bedingung
der Verschweigung mit*
getheilt wird. Keineswegs ist
dadurch einem Freimaurer ver-
b o ten, üb erhaup t üb er Freim aurerei
zu schreiben, noch weniger
, Dasjenige zusammenzusuchen
, zu ordnen und zu verbreiten
, was aufser.den Logen
sich über das Daseyn, die Geschichte
und Wirksamkeit des
Bundes vorfindet. Diese Be-
fugnifs, die j a j edem Unein ge-
weihtten zusteht , würde dem
Eingeweihten nur zu versagen
seyn, Wenn er besonders dar»
auf Verzicht geleistet hätte.
Der Bund der Freimaurer und
sein Bestand in der Welt ist eine
so höchst merkwürdige Erscheinung
, dafs sie jeden Geschichtforscher
, jeden Politiker
, jeden Menschenkenner und
Menschenfreund beschäftigen
mufs. Wer darüber Aufschlüsse
und sichere Nachrichten zu geben
vermag, verdient durch
deren Mittheilung den Dank
Da indefsBr. H. sich neuerlich
entschlossen hat, seine
freimaurerischen Schriften
£.72. den offnen Buchhandel zu
geben ; so wird und mufs er
nunmehr bei jenen Grofslo-
gen in gleiche Verdammnifs
mit Krause'n und Anderen,
seines Glaubens kommen;
und es wird höchst wahrscheinlich
dafür gesorgt
werden, dafs die jüngeren
Logenbrüder diese seine
Schriften nicht lesen dürfen*
Sodann stellt der Beurtheiler
den richtigen Sata
auf:
„Die Kenntnifs der wahren
Geschichte einer Sache trägt
unendlich Viel zum Verstand-
nifs der Sache selb&t bei. *i
Indem er aber hinzusetzt:
„Es ist nicht möglich, Diefs
schöner zubeweisen, als es der
Verfasser selbst gleich auf den
beiden ersten Seiten thut, die
wir darum abschreiben, um einen
Vorschmack von dem Vergnügen
zu geben, was Schreibart
und Inhaltsfülle dem Leser
gewähren;"
hat er nicht bedacht, welcher
nicht geahueteMifsgriff
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