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HELDMANN.
>,Die aufseror dentlicheWichtigkeit
diesex Urkunde ist gar
nicht zu verkennen. Wir ersehen
daraus, dafs die Brüderschaft
schon im i5ten Jahrhunr
dert den heutigen- Namen führte
. Docli lieifst es. in der Urkunde
ausdrücklich, dafs der»
selbe erst seit 1440 aufgekommen
, und vorher nur der Name:
Johannisbrüderschaft oder Orden
— [Johannes war der Schutzpatronä
<ex Culdeer) — üblich gewesen
sey. Dieses, ferner dafs
.auf die Ilandwerksmaurerei gar
kein Bezug genommen, vielmehr
ausdrücklich gesagt wird,
"wie der Orden seinen Ursprang
aus den Mysterien der ersten
christlichen Kirche habe, und
endlich die besondere Erwähnung
, dafs die Benennung:
Meister, Gesellen und Lehrlinge
, eine Nachahmung der altern
Mysterien sey, also nicht
der Stufen gleiches Namens im
Handwerke, scheint, hinlänglich
zu beweisen, dafs die Freimaurer
ei nicht aus den r'ömi*
sehen Baueorporaiionen entstanden
sey, sondern dafs sie sich
nur erst im i5ten Jahrhunderte
an die Zunft der freien Maurer
angeschlossen habe, als der
Zunftgeistalle bürgerlichen Verhältnisse
umfafste und der Geist
des Ordens einerj neuen Körper
bei dem allmählichen. Absterben
des alten bedurfte'i u. s. w;
Ebenso, wie Bruder P.p^
haben sich die vier Maurer
täuschen lassen , die in der
oben im Art. : Gravell,
angezogenen Schrift es unternahmen
, die Freimaurer-
hrüderschaft gegen die leider
! nur allzu gegründeten
Vorwürfe und Beschuldigungen
des Professors Heinrich
Steffens in den 3,Cari-
HELD MANN. 39
caturen des Heiligsten,u
Th.2, (Leipzig, bei Biock-
haus, 1821,- gr. 8;) S. 665
— 694, zu vertheidigen, Sie
haben besagte Urkunde am
Schlüsse jener Streitschrift
S. 1-11 — IIS wieder abdrucken
lassen. So wird dem
Publicum und den ununter-«
richte t en Fr ei m a u r er n durch
eine unächte, von Myste-
rioferypten erlogene,, angeh-
liebe Urkunde auf's Neue
Sand in die Augen gestreuet!
Dieses wäre vermieden worden
j wen n B'r. Meldmann^
auf die innere Stimme,, die
ihm., nach seiner Aufserung
auf S. 321 in der Note, die-
seUrkunde verdachtig machte
, gehorcht und eine gründliche
Kritik gegen dieselbe
ausgeübt hätte. Umso noth-. .
wendiger ist es, zur Aufklärung
der Leser liier die
Gründe aufzustellen , aus
welchen Krause die Unächte
heit jenes angeblichen Aktenstücks
theils im Hermes
u a. a. O., S. 33 f.,theils,
und nochausführlicher, in
den ,,Kunsturkunden4' B.2,
Abth. 1, S. 262 — 268, dargelegt
hat. In der letztern
Stelle sagt er S-. 265 — 268:
Die in der Urkunde mit
griechischen grofsen Buchstaben
bis N bezeichneten Sätze,
diese angeblichen Aufschlüsse
und, für alle künftigen Zeiten zu
dienen,, bestiinmten Vorschriften
stieiten^hinsichts ihres Inhaltes
ebenso, als die auf-dm
vorhergegai] geti eil Seiten ruis
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