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58 HIEROGLYPHEN.
HIEROGLYPHEN,
gen dem Gedächtnisse jene Umstände
ein, in deren Gefolge
immer wichtige und ernsthafte
Wahrheiten41 sind. Daher ist
denn allgemein von den Maso-
nen gedachter Lehrweg ( Me-
thod j, die Grundlehrsätze ihres
Ordens durch vorbildliche (ty-
jpicaT) Figuren und allegorische
Sinnbilder einzuschärfen, eingeschlagen
worden, um zu ver-
liliten, dafs ihre Mysterien.nicht
dadurch herabgewürdiget werden
, 'wenn irgend ein unerfahrner
und unvorbereiteter Neuling
, von dem sie nicht die
schuldige Verehrung zu erwarten
haben möchten, sich allzu,
vertraut mit ihnen machen
gönnte. '*
Eine ganz andere Sprache
führte der muthige Freidenker
von Kortum in seinem
Vortrage hei der Einweihung
der Loge zum Biedermann
am 21. Juli 1785. (S.
die ohen, B. 1, S.363, Sp. a,
angeführten Reden," S. 7
— 43!) Nachdem erim Eingange
von der Nichtigheit
der vermeintlichen maureri-
schen Geheimnisse gesprochen
und auf die damaligen
grofsen Gebrechen des ma-
sonisclien Vereins hingedeu*
tet, dann Betrachtungen
über die Mittel angestellt
Latte, um Denjenigen,
di§ seit langer Zeit den Verstand
eines grofsen Theils
desMenschengeschiechts gefangen
genommen hätten,
entgegenzuarbeiten und aus
dem Schutthaufen des ganzen
Maurerwesens die Materialien
, zu einem wohnbaren
, wenn gleich weniger
colossalischen^ Gebäude auszulesen
, u fuhr er gegen den
Schlufs (S. 36 f.) *0 fort. —
„Wenn in unseren Grundsätzen
Wahrheit ist, — wenn
sie gut, wenn sie edel sind, so
werden wir der Zufriedenheit
geniefsen, dafs wir ein Zauber-
schlofs zuerst angegriffen, es
zuerst gewagt haben , verjährten
Vorurtheiien öffentlich zu
widersprechen, und zuerst versucht
haben, Täuschung aus
einem Orden zu verbannen, in
welchem die Welt die Quellen
der Wahrheit sucht. Wenn hingegen
wir überzeugt werden
sollten, dafs wir uns geirrt, dafs
wirklich die Maurerei, sowie
sie ist, das Bahältnifs der erhabensten
Geheimnisse und Kenntnisse
ist, oder dafs diese Kenntnisse
aus Hieroglyphen und Rüth*
sein, wie fixe Luft, entwickelt
werden können, und wenn man
uns die Wahrheit davon einleuchtendmachen
wird, dafs in
den sogenannten maurerischen
Arbeiten kein Zug vergebens>
kein Sprich umsonst ist; so werde
ich der Erste seyn, der seinen
IiTthum erkennen und Ihnen
zurufen wird: ,,,, Schöpfet
aus der Quelle der Weisheit!<UÄ
Hierüber bemerkte er noch
in den Noten auf S. 37folg,
und 45 :
„Ich behaupte , dafs es un»
möglich ist, aus den freimau-
reiischen Hieroglyphen, Symbolen
und Allegorieen irgend
eine unbekannte wünschensWerth
e Wahrheit zu erlernen, oder
dafs so Etwas darin liege, und,
dafs auch kein»Grund -vorhanden
ist, warum die Ceremo-
nien des Ordens nicht eine andre
, vernünftige, nicht Lachen
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