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HIRAM
HIRAM. G5
" dern sicli erstreckte auf alle Arten
von Arbeiten, sowoi in
Gold, Silber, Erz und Eisen,
als auch in Linnen, Tapeten-
würkeTei und Stickerei. Er,war
in jedem Betracht, es mochte
sey n als Baumeister, Bildhauer,
Giefser oder Zeichner, gleich
vortrefflich. Nach seinen Zeichnungen
und unter seiner Leitung
wurde die ganze reiche
und glänzende Verzierung des
Tempels, und was sonst noch
zu ihm gehörte, begonnen, fortgeführt
und beendiget. Salo-
lnon bestellte ihn zum deputir-
ten Grofsmeister, um in seiner
Abwesenheit den Stuhl einzunehmen
, in seiner Gegenwart
aber zu vertreten die Stelle des
alternGrofsuorstehars, desWerk-
jneisters und ersten Oberaufser
hers aller Künstler,- die sowol
König David in der vergangenen
Zeit aus Tyrus und Sidon
vite , ein Gittite Und der Apostel
Paulus ein Mann von Tarsus genannt
wird. "
Wiewol aber IJiram Ätibif
vom Geblüt ein Tyrier war: sö
■würdigt dochDiels seinew eiturn-
fassenden Fähigkeiten nicht herab
j denn, die Tyrier waren damals
, in Folge der Aufmunterung,
die ihnen der König Hiraxn gewährte
, die besten Künstler 5 und
jene Schriftsteller bezeugen, dafs
Gott diesen Hiram Abbif mit
Weisheit, Verstand und mechanischer
Kunsterfahrenheit ausgerüstet
hatte, um Alles nach 8a-
lomon'sWillen auszuführen, nicht
nur in Absicht auf die Erbauung
des Tempels in aller seiner Pracht
und Herrlichkeit, sondern auch
durch das Giefsen, Gestalten und
Zusammensetzen der sämmtli-
chen heil. GefäTse in demselben,
und jede Inschrift (device ), die
daran zubringen ivar, auszudenken
. Auch versichertuns die heil.
Schrift, dafs er seinem Amte in
weit ausgedehnteren Werken, als
denen von Aholiab undßczaleel,"
— (den Verfertigern der Bundes-
lade und der Stfftshütte) — „völlige
Genüge geleistet habe ; wofür
er geehret werden wird in
den Logen bis an das Ende der
Zeit." "
herbeigeholet hatte, als die König
Hiram neuerlich senden
würde. "
„Der Geschichtschreiber Bio
berichtet : „ „ die Liebe zur
Weisheit sey die Hauptveranlassung
zu jener zärti. Freundschaft
zwischen IJiram und Sa-
lomon gewesen; und sie hätten
schwierige und räthseihafte
(mysterious) Fragen und die
Kunst betreffende Pmiete einander
gegenseitig vorgelegt, um
dieselben nach den ächten Gesetzen
der Vernunft und der
Natur zu lösen. - Ferner
erzählet Menmider^ von Bphams,
der die tytischen Geschiclitblieber
aus der Sprache der Philister
in's Griechische übersetzte,
dafs, wenn irgend Einer dieser
aufgeworfenen Sätze für jene
weisen und gelehrten Prinzen
zu schwer gewesen, entweder
Jibdeymonuß oder Abdomenus,6.tv
Tyrier» der in den alten Constitutionen
Amoxi genannt wird,
oder Hiram Abhij\ jeden Urnen
vorgelegten Sinnspruch (device)
.gelöset (2.Chro n.'' I f, 14) und.
sogar dem Könige Salomon,
wriewol er der weiseste Prinz
in der Welt war, in Hinsicht
der von ihm aufgeworfenen
Fragen Nichts an Scharfsinne
nachgegeben hätten."
Dann ebendaselbst S. 27:
,,Die alten Constitutionen behaupten
, dafs kurz vor der Einweihung
des Tempels König
Hiram aus Tyxus" ( nach Jerusalem
) gekommen sey, um dieses
hochanscli nliche Bauwerk in
Augenschein zu nehmen und die
verschiedenen Theile desselben
genau zu untersuchen^ wobei
er vom Könige Salomon und
dem deputirten Grofsmeister
Hiram Abbif begleitet w orden
wäre; und dafs nach dieser seiner
Untersuchung er erkläret
hätte;" „„an dem Tempel be-
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