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122 JEHOVAIL
JEHOVAH.
„Die vielbedeutenden Worte
alao: bin, der ick hin, der
ist,"" (2. „Mos." III, 14,) die
Gott, an der Stelle seines Na'
tnens, von sich gebraucht wissen
wollte, waren für denJSpop~
tan der Mysterien kein Geheim-
nifs; es ist vielmehr höchst
wahrscheinlich, dafs sie der gewöhnliche
Ausdruck waren, mit
dem man in dem Heiligthume
die Gottheit, für die man sonst
keinen Namen hatte, bezeichnete.
Es warDiefs eine Auszeichnung,
wodurch die ägyptischen Weisen
den Demiurgen von dem
Trosse der gemeinen Götter unterscheiden
zu müssen glaubten,
dafs sie ihm keinen Namen beilegten
; weil ihnen der Name
eines Gottes gewissermafsen
Vielheit der Götter vorauszusetzen
schien."--
„Die Gegend um (den Berg
Sina war der Ort, wo die feierliche
Einweihung der Israeliten
drisch und englisch angeführte,
Stelle d es Hymnus laute tirnDeut-
schen so.— „Ich will den Eingeweihten
ein Geheimnifs erklären
. LaJfet mithin, die Thüren
vor den Profanen verschlossen!
Du aber, Musäus, du Spröfsling
der schönenSeleria, horche achtsam
auf meinen Gesang; denn
ich werde wichtige Wahrheiten
vortragen. Gieb daher nicht zu,
dafs die früheren Vorurtheile in
deiner Seele deinem Leben jenes
Glück rauben, welches dir die
Kennthifs dieser geheimnisvollen
Wahrheiten gewähren wird;
•richte vielmehr deinen Geistes-
blicfe auf die göttliche Natur; b e-
traclite sie ohri' Aufhören, und
beherrsche gehörig deine Gesinnungen
und deine Enipfindun-
fen (govern well the mind and
eart) ! Wandle fortwährend
auf dem rechten Wege und nahe
den alleinigen Regierer der
Welt vor Augen! Er ist nur I$iT
■ner und einzig durch sich selbst;
lind diesem Einen verdanken alle
Dinge ihr Daseyn. Er wirket
durph Alles, was sterbliche Augen
nie sahen, und siehet doch
selbst ein jedes Ding,u
Anm. iles Herausg.
sura Volle Gottes vor sich gieng;
nachdem sie die schweren Prü~
fangen ihrer langwierigen und
gefährlichen Heise überstanden
hatten. Hier wurden sie befragt,
ob sie den neuen Bund des Herrn
halten wollten; und da alles
Volk geantwortet und unum-*
schränkten Gehorsam angelobt
hatte, wurde ihnen die Offen*
harung Jehopah's auf den dritten
Tag angekündigt. Nun gien-
gen dieVorher' titungen ihrer Wei*
he an. Sie mufsten ihre Kleider
waschen und sich alles Genusses
der sinnlichen Liebe enthalten
. Es wurden um den Berg
herum, wo sich die Wolke Je~
hovafcs zeigen sollte, Schran-*
ken errichtet, denen sich Nie«
mand bei Todesstrafe nähern
durfte. „„Am dritten Tage endlich
, " sagt der heilige Text,
„„erhob sich ein Donnern und
Blitzen» und eine dicke Wolke
auf dem Berge, und ein Ton
sehr starker Posaunen. " " Kei^
ner, aufs er Moses und Aaron,
durfte dem Herrn näher kommen
, damit er ihn nicht zei>
schmetterte. Hierauf gab sich
Gott mit seinem Namen zu erkennen
. „„Ich bin Jehopah,
dein Gott, der dich aus Ägypten
geführt hat;"" und nun
legte er ihnen seine Gesetze vor,
die alle, bis auf das von der
Sabbathfeier, Naturgesetze waren
, und worunter gleich da*
erste die Vielgötter ey abschaffte
und folglich den zweiten Auf-
schlufs enthielt, der in denMy*
sterien gegeben wurde. „„Du
sollst keine fremden Götter neben
mir haben."" (2. Mos. "
XIX und XX.) — Auch in den
Mysterien wurden diese grofsen
Wahrheiten im Namen Gottes
gelbst vorgetragen ; und der
Hierophant war dabei mit einem
Schmucke bekleidet, wel-
che? die Attribute des Demiurgen
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