http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1824/0163
140 JOHNSON,
JOHNSON.
11. s, w. diesem Johnson gegeben
j seine Vermuthung
schier für übereilt gehalten
und beschlossen, das Ende
von diesem Auftritte abzuwarten
/4'—„Der sogenannte
Johnson a Furien, der sich
für einen gewesenen herzoglich
- wirtemberg, Obristen
ausgegeben, habe die Brüder
, um in den hohen Orden
p kommen, in das Noviciat,
(d. i. die Verpflichtung auf
die Regeln eines Novizen,)
verstricht ^ zu dessen Unterschrift
, wiewol sein Inhalt
in allem Betracht erschrecklich
und gefährlich
gewesen, er ihnen nur wenig
Bedenkzeit gelassen ha*
be; indem er ihnen unter
der Hand zu verstehen gegeben
, ,,dafs, wenn Jemand
solchergestalt die Einrichtung
des Ordens habe kennen
lernen und seinen Beitritt
versage ? die andern
Brüder befehligt wären, ei*
nen Solchen mit guter Manier
aus dem Ji^ege zu schaffen.cc
Unter andern mufste derNo-
viz angeloben, seine Feldzüge
willig zu machen; wozu
der Erzähler QS* 154 des
Journals ") nachstehende
Anmerkung macht. —
„Was die Feldzüge betrifft,
dienet zur Erläuterung, dafs
diese hauptsächlich gegen den
"König von Preufsen" (Friedrich
den Orofsen) „gehalten werden
sollten, gegen welchen man den
Rittern einen tödtlichen Hafs
einzuprägen suchte; Welches
zu jenen Zeiten in Sachsen nicht
schwer hielt. Johnson machte
während seines Aufenthalts in
Altenberge mit den bei sich habenden
und in der Nähe wohnenden
Rittern Öftere Exemtionen
von ganzen Tagen und
Nächten, um seine Ritter zu
Strapatzen zu gewöhnen und sie
xu exerciren« Er bildete ihnen
ein, der König von Preufsen,
der davon unterrichtet wäre,
was für ein grofserMann er im
Orden sev, trachte danach, ihn
in seine Gewalt zu bekommen,
und habe Commandos abgesandt
, die an verdeckten Orten
auf .ihn lauerten, um ihn aufzuheben
. Es mufste daher be*
ständig ein Ritter in vollem
Harnische mit Gewehr im Dachfenster
Wache halten, um bei'xn
Anrücken des Feindes sogleich
das Signal geben zu können.
Zwei rnufsten des Nachts vor
der Thüre seines Schlafzimmers
mit entblöfsten Seitengewehren
Schild wache stehen, andere des
Nachts um Altenberge Patrouille
reiten ; alle Ritter aber rnufsten
beständig in ihren Kleidern sich
zu Bette legen und ihre Stiefeln,
auch Ober - und Untergewehr,
vor ihrem Bette stehen haben,
um sogleich bei dem ersten Zeichen
aufsitzen zu können. Wenn
es ihm einfiel, wurde das Lärm-
zeichen in der Nacht gegeben;
und alsdann fanden sich sogleich
alle Ritter, die in dar Gegend
auf ihren Güthern wohnten, auf
dem Lärmplatze bei Altenberge
ein; worauf er mit dem ganzen
Haufen, wie oben erwähnt worden
, ganze Tage und Nächte in
den thüringischen Gebirgen und
Wäldern, als ein wahrer Don
Quixote, herumritt. — Diese
Erzählung rührt vom lianöver.
Rittmeister ■ponSeebachk.er, der
in der dasigen Gegend ein Gut
hat, und nen Johnson selbst
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1824/0163