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KNIGGE.
KNIGGE. 187
jierk von}, Doctor der
Rechte, Sachsen-weimarischer
Kammerherr und zuletzt
Oberhäuptmann und
Scholaren in Bremen, geh,
auf dem Guthe Bredenheck
hei Hannover am 16. Octo-
her 1752, gest. am 6. Mai
1796 , rühmlich bekannt
durch verschiedene Schriften
, von denen sein Werk
„über den Umgang mit Menschen
*4 besondres Glück gemacht
, spielte zu seiner Zeit
eine sehr bedeutende Rolle
in der Freimaurergesellschaft
. Seinem eigenen Öffentlichen
Bekenntnisse [in
„Philo's Erklärung" u.'s. w.,
S. 17 ff.] zufolge, hatte er
schon in seinen Jünglingsjahren
eine besondere Vorliebe
für* geheime Gesellschaften
; er liefs sich daher
, noch nicht 20 Jahr alt,
im J. 1772 zu Cassel bei einer
Loge von der stricten
Observanz aufnehmen, ward
aber erst im J. 1777 zu Hanau
weiter und £n die höhern
Grade , unter dem Na-*
men : Eques a Oygnoy befördert
.—- [Uber seine Verbindung
mit dem Illuminatenorden
s. oben im Art.; Il-
lumibatest, insbesondreS.
94, Sp. h ? bis S, 97, dann
S. 100, Sp. a, und S. 102,
Sp. h ! In Verfolg des S. 97,
Sp. a, erwähnten, in „Phi-
lo's Erklärung'4 S, 136 abge«
druckten Vergleichs wegen
seines Austritts aus dem Or»
den erhielt er nachstehendes
Zeugnifs. —
„Nachdem der Hochwürdige
Bruder JPhilo, Herr Baron von
Knigge, bei dem Orden der II-
luminaten , tlieils wegen häus-
liclier, theils anderer triftiger
Gründe wegen, um die Entlassung
Ton seinen bis dahin geführten
Ordens-Ämtern nachgesucht
, auch die bei solcherleiRc-
signation gewöhnlichen Pflichten
durch Ablieferung der Or-
dens-Papiere erfüllet und den
Revers der fortdauernden Verschwiegenheit
ausgestellt hat;
so hat man von Ordens wegen,
weil man seinem Gesuche, nach
richtiger Überlegung der Urnstände
und in Gemäfsheit der
Gesetze, nicht entstehen können
, gedachte Resignation nicht
nur förmlich entgegen zu nehmen
" (soll wahrscheinlich hei-
fsen: entgegen genommen,) „sondern
man macht solche hiermit
auch des Endes ordentlich bekannt
, und weiset alle Local-
Obern, Superioren und Mit*
glieder des Ordens dahin an,
hinfüro den besagten Hochwürdigen
Bruder Philo mit Berichten
und Correspondenzen in Ordens
-Sachen nicht weiter zube«
helligen. Und da , aus einem
besondern Mifsverständnisse,
sich ein Gerücht verbreitet hat,
als habe der Hochwürdige Bruder
Philo die Ordens-Grade verfälscht
, oder sonst den menschenfreundlichen
Absichten des
Ordens entgegengehandelt, so
hält sich der Orden, aus Liebe
zur Wahrheit und Gerechtigkeit
, verpflichtet, diesem Gerüchte
, als ungegründet, xu
widersprechen 5 und erkennt der
Orden vielmehr den von dem
Bruder Philo bewiesenen, uneigennützigen
Eiler in Verbreitung
desselben mit aufrichtigem
Danke, und will alle Brüder
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