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KRAUSE.
sehen Studien fortzusetzen hielt sodann "bis in die Mitte
und, dem Wunsche seines des J. 1804, mit steigendem
Vaters gemafs, die theolog. Beifalle, Vorlesungen über
Facultätwissenschaften zu Logik, Naturrecht, Mathestudiren
, aber mit dem le- matik, Naturphilosophie .u«
bendigsten Verlangen, sich über das gesammte System
vorzüglich der Philosophie der Philosophie, worüber er
und der Mathematik zu wid- seine Lehrbücher damals
men. Hier erregten zwar herausgab,
die Vorträge Fichte3s und Schon damals hatte er de«
Schellirig's seine Theilnah- vollständigen Entwurf zu
ine ganz vorzüglich: da er seinem wissenschaftlichen
indefs schon früher die Ge- Systeme gemacht; und da
schichte der Philosophie er einsähe, dafs dessen
kennen gelernt hatte und, gleichförmige Ausarbeitung
den Vorträgen dieser be- für ihn noch viele Studien
rühmten Philosophen als erfoderte, besonders in der
Selbstdenker zu folgen, ver- Erdkunde , der Geschichte
mochte ; so konnten ihm die und den schönen Künsten,
Systeme derselben nicht völ- vorzüglich aber in der Mulig
genügen; zumal da diese sik, Bildhauerei und Male»
selbst damals erst im Wer- rei, vermittelst der Anden
und in yielfaeher Umger schauung ihrer Meisterwer*
staltung begriffen waren. he; welche Studien nur in ei-
Krause legte schon zu je-* ner grofsen, an Schätzen der
ner Zeit den Grund zu der Wissenschaft und Kunstrei-
ihm eigentümlichen Ge- chen Stadt, bei stetem Ar-
staltung der Philosophie und beiten in stiller Mufse, mÖg-
der Mathematik , welche lieh seyen , so entschlofs er
sich in erstwesentlichen sich, vor der Hand die aca-
Hauptlehren von jedem bis- demische Laufbahn zu ver»
herigen Systeme unterschei- lassen, jedoch mit der Ab-
det, sowie er zugleich die sieht, in Zukunft zu diesem
wichtigeren älteren und Berufe, für den er sich her
neuerenSysteme, vorzüglich stimmt fühlte, zurückzu-
Platon's,Spinozct^LeibniMs kehren. 'Er gieng daher zu-
und Kauf s, studirte- nächst zu Michaelis 1804:
Im Frühjahre 1802 habili- nach Rudolstadt, um in Be-
tirte er sich in Jena als Pri- nutzung der Kunstschätze
vatdocent durch seine ,,Dis- des Fürsten, welche ihm
sert. de Philosophiae etMa- mit grofser Humanität ver«
theseos notione et earumin- gönnt wurde, auf das tiefe-
tima conjunetione", und re Kunststudium ija. Dresden
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