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KRAUSE.
KRAUSE. 203
mufs die UnStatthaftigkeit
dieser Grundidee und der
daraus für die menschliche
Gesellschaft überhaupt, und
für die Freimaurerbrüder-
schaft insbesondre, sich ergebenden
nächsten, überaus
wichtigen und entscheidenden
, Folgerungen philosophisch
darthun; er mufs den
Abschnitt in den Kunsturkunden
" Abth. 1, S.LXXIII
—- CXVI, sowie in der
Schrift: „Urbild derMensch-
heitu S. 470—529, und in
„Krause's System der Sittenlehre
" S. 417 ff., und im
Tagblatte" den Aufsatz in
Nr. 2, und in Nr. 21 und
13 der nachfolgenden Nu-
mern widerlegen Dieses
ist aber bisjetzt von Niemanden
geschehen. Blofse
Versicherungen des Gegen-
theils, blofse Inculpatio-
nen der Schwärmerei, des
Mysticismus, des Theosophismus
, oder wol gar des
Verrathes angeblicher Geheimnisse
, sind völlig erfolglos
hier, wo aufgestellte
philosophische Deditction und
Beweisführung vo rliegt, welche
zugleich sich alles Bildlichen
, Poetischen und Rednerischen
, und überhaupt
aller Künste clerUberredung,
mit Absicht ganz enthält
und im besonnenen, ruhigen
Tone klarer und in die
Wesenheit des Gegenstandes
sich vertiefender Dar-
stellung abgefafst ist. Denn,
einfache Darstellung der Sache
selbst, ohne Bild und
Hülle, mit Ruhe und Stille
des innersten Gemüthes, in
reiner Begeisterung und im
Geiste der. Liebe und des
Friedens, kennzeichnet die
Mittheilungen der Wissenschaft
."
Dieser Grundgedanke
von der Menschheit, dem
Menschheitleben und dem
Menschheitbunde soll und
wird , nach Krause's Uberzeugung
, die leitende und
regierende Grundidee des
kommenden, nun schon begonnenen
, Zeitalters werden
; und sie wird Liebe,
Friede, Güte, Schönheit,
jede Wesenheit, mit einem
Worte, Gottähnlichkeit, auf
Erden geistig begründen
und ausbreiten.'c
„Alle bisherige Bestrebungen
der Menschheit erscheinen
als an sich selbst
wesenhafte und werthvolle
Voranstalten, Vorübungen
und Theilarbeiten zu dem
einstigen gottinnigen und
gottvereinten , organisch
vollendeten Leben der
Menschheit und sind als
solche anzuerkennen, zu
achten, zu erhalten, zu
pflegen und, gereinigt und
verschönert, in urneuer,
ewigjugendlicher Kraft in
das organische Streben
des nunmehr werdenden
Menschheitbundes y rmd
einst in den dadurch voll«
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