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KRAUSE
KRAUSE. 225
und sein ganzes, der letzteren
gewidmetes Streben und
Wirken hat den geistigen
Grund in seinen urwissenschaftlichen
(philosophischen
) Grundeinsichten und
Überzeugungen; und seine
ganze masonische Lehre ist
mithin nur ein einzelnes organisches
Glied dieses Wissens
chaftbaues. Als solches
ist sie von Krause gefunden
worden und kann
daher auch nur als solches
vollkommen verstanden und
gewürdiget werden. Es
konnte auch der Urheber
derselben selbst dieser Lehre
nur im Ganzen seines
Wissenschaftgliedbaues die
wis s e n s ch a f11 i ch e B e gr ü n -
dung und organische Entwicklung
geben, welche
er bei allen seinen bisherigen
, aufs erhalb des Ganzen
der Wissenschaft (populär)
gegebenen, Darstellungen
der Lehre von der Menschheit
, von ihrem Leben und
ihrem Bunde vor Augen hatte
; welche Darstellungen
allerdings mit der Wissenschaftübereinstimmen
, aber
ebendefshalb die Bekanntmachung
der wissenschaftlichen
Entwickelung selbst
fodern und erwarten lassen
."
„Krause ist im Allgemeinen
überzeugt, clafs das zunächst
wesentliche Erfo-
dernifs für die Höheraus-
bilduns der Menschheit die
Gestaltung der Wissens chaft
als eines organischen Ganzen
, {eines Gliedbaues, Organismus
,) ist; als welches
dieselbe die U^wissenschaft
(Philosophie')und Geschicht-
wis^enschaft (die gesammte
Erfahrung-Erkenntnifs und
Geschichte), und die Ver-
einwissenschaft aus Beiden,
in*und unter sich enthält.
Er ist überzeugt, dafs geistfreie
Ausbildung und Mittheilung
der Wissenschaft,
und . wissenschaftgemäfse
Belehrung und Erziehung
der Einzelnen und der Völker
, die zunächst wesent-
licheBedingungxind das zunächst
gefoderte und unfehlbare
Mittel ist, die Einzelnen
, die Familien, die
Völker und endlich die ganze
Menschheit der Erde zu
Erkenntnifs, Liebe und.
Nachahmung Gottes in einem
reinen und vollwesent-
"lichen, auch gesellschaftlich
vollendeten, Menschheitleben
., mit Gottes Hülfe
, zu wecken und hinzuleiten
, und dadurch sie zugleich
vor allen Gräueln
der Unwissenheit, der Lusteier
, des irregeleiteten Wil-
lens, zu sichern, und das
Elend der Walmwuth (des
Fanatismus), der Gewalttat
Qäes Despotismus) und
des Blutvergiefsens in gewaltsamen
Staatsumwälzun-
p*en und in Bürger- und
Völkerkriegen , ahzuwen-
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