Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 234
(PDF, 148 MB)
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234 KREUZE (RITTER VOM DREIFACHEN).

ergreift und es an seine rechte
Achsel heftet, spricht ex:"

„Vermöge der mir verliehenen
Gewalt setze ich
Sie zum BitteT vom dreifachen
Kreuze ein. % }) An
demselben soll man Sie bei
Ihren Arbeiten erkennen. —
Diese Schärpe bezeichnet
Ihre Erhabenheit. — Nunmehr
will ich- Ihnen die
Erklärung von dein Ui>
sprunge dieses Grades geben
. Stellen Sie sich in
Mitternacht und schenken
Sie derselben stillschweigend
Ihre Aufmerksamkeit
!""

„Nach Dessen Erfolg stecken
alle Ritter ihre Degen wieder
ein und beobachten bei der
GeschichterzählungStillschwei-
gen."

,, G es chicht er Zählung.€ '

„„Im Jahre loßo schlug Soli«
man, der Türkenfüxst, in■ Ni-
cea, einer Stadt von Byzanz in
Kleinasien» den Sitz auf seines
Reichs, oder vielmehr seiner
Tyrannei, unter welcher
Asien, Ä1) Syrien und Palästina
, Ä2-) besonders aber Jeru-

„20) Triyle-Croix! Nach dem Ordens
-Medaillon könnte es besser
heissen: des trois Croix:
(von den drei Kreuzen; und
nicht: vom dreifachen Kreuze ■)
allein, das hier gebrauchte tri-
•ple (dreifach) soll gewils auf das
dreifache Kreuz führen, das Der
führt/' [de* Papst,] „der den
Hittern gebieten kann, ihren
Führern über Land und Meer
zu folgen/'

,,21) Asien mufs wol jetzt ruhig
seyn, weil wir seit einigen Jahren
in der Freimaurerei von Brüdern
aus Asien aufgeklart werden
sollen." [S. oben ß. 1, S.
23 f.!]

,,22)/Diese Erzählung hat freilich
ein Ansehen von Geschichte:
aber man ist es schon gewohnt,
dals solche BJiapsodieen einen

salem, seufzten. Unter einer
grofsen Zahl Pilgrimme, die
damals die heiligen Orte von
Palästina besuchten, machte
im J. 1095 ein Franzose, aus
dex Stadt Amiens in der Picar-
die, mit Namen Peter der Einsiedler
, die Reise nach Jerusalem
. Dort besprach er sich mit
dem Patriarchen Simon und erbot
sich, an den Papst nnd an
alle Fürsten in den westlichen
Ländern Briefe zu bestellen,
wodurch sie aufgereizt würden,
dieses barbarische und ungläubige
Volk aus dem heiligen Lande
zu verjagen. a3) Der gute
Patriarch nahm sein Anerbieten
an und übergab Peter'n alle die
Briefschaften, welche er verlangt
hatte. Der eifrige Christ
schiffte sich ohne Verzug ein
und begab sich an den Hof des

allegorischen Sinn haben. Erinnert
sich der Leser an das
Reich, .das auch dreiTheile hat,
,,,,an dessen Küsten,"" (nach
dem alten Lehrlingseide) ,,,,es
in 24Stunden zweimal Ebbe und
Fluth wird,"" so hat er das
Asien, das Syrien und das Palä-*
stina gefunden, das hier gemeinet
ist, und wohin noch m diesem
" [dem achtzehnten] „Jahrhunderte
Kreuzzüge gethan wurden
, die aber auch ebenso unglücklich
abliefen, als die im
eilften und zwölften."

,,23) Wenn das so erleuchtete Con-
seil doch gesagt hätte: der cul-
tivirteste Theil sollte, den barbarischen
aufzuklären und den
Ungläubigen durchtJberzeugung
zum Gläubigen zu machen, suchen
! Es ist doch fast hart, den
Menschen, die das Unglück haben
, für Barbaren und Ungläubige
verrufen zu werden,—(und
#>ch glauben die Asiaten so ziemlich
blindlings vor der Faust
weg!) — kein Feuer und Heerd
zugestehen zu wollen. Im zwölften
Jahrhunderte war so eine
Art von Völker- und Menschenrechte
noch einigermalsen, der
Barbarei wegen, zu entschuldi-

f;en: im achtzehnten aber ist es
ast schimpflich, sich.dergleichen
zum Vorbilde zu nehmen.


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