Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 249
(PDF, 148 MB)
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LAWRIE. 249

diesem Lande lassen sich Spulen
des Daseyns der Freimaurerei
in den frühesten Zeiten
finden. Anfänglich wurden
zwar nur Solche, die bei dem
Bauwesen gebraucht werden
konnten, in den Orden aufgenommen
: aber nun liefsen sich
in Ägypten auch die Priester»
welche Ehrbegierde und Eitelheit
antrieb, Olren Göttern
und Königen prächtige Tempel
und Paläste zu errichten, in
die Geheimnisse der* Baukunst-
ler einweihen und in der Wissenschaft
der Freimaurer unterrichten
. Dafür trachten jene
Priester die Mythologie ihres
Landes und ihre metaphysischen
Speculationen über das
Wesen Gottes und den Menschen
in die Freimaurerei, die
ausschliefslich für wissenschaftliche
Bildung bestimmt war;
und dadurch kam jene Verschmelzung
von Wissenschaft
und Theologie, die in der folgenden
Zeit einen so ansehnlichen
Theil der freimaurerischen
Principien ausgemacht
hat, in die Verbindung."

„Aus diesen ägyptischen Mysterien
nahmen die eleusini-
schen, panathenäischen und
dionysischen Mysterien ihren
Ursprung, freimaurerische Gesellschaften
, welche, mit einigem
Zusätze von ägyptischer
Mythologie, zu wissenschaftlicher
Bildung bestimmt waren
. Was die Mysterien des
Bahchusj oder Dionysos, besonders
betrifft, so war Derselbe
der Erlinder der Theater und
dramatischen Vorstellungen;
von ihm hiefsen die Maurer,
welche bei der Errichtung dieser
grofsen Gebäude angestellt
wurden und eine besondere
Classe ausmachten, dionysische
Bauhünstier. Sie waren in die
Mysterien ihres Stifters, folglich
auch in die eleusinischen,
die mit jenen in inniger Verbindung
standen, eirigeweihet.
Sie verbreiteten sich nicht blofs
durch Griechenland, sondern
auch über alle Länder von
Asien bis nach Indien. Ungefähr
500^ Jahre vor Christus
wurde eine beträchtliche Anzahl
dieser dionysischen Künstler
, auf Befehl des Königs von
Pergamus, zu Teos in eine Gesellschaft
vereiniget. Sie hatten
besondere Worte und Zeichen
, waren in Logen, die besondere
Namen hatten , —- hol-
vov tcov .dzvaXiGTOJV, vrjS
JEytvQv J£v{i[x.oQt,a$, — vertheilt,
hielten gesellschaftliche Gastmahle
, jährlich eine allgemeine
Zusammenkunft, hatten ihren
eignen Meister, ihre Vorsteher
, bedienten sich bei ihren
Ceremonien besonderer Gerätli-
schaften, deren Einige den frei-
maurerischeiL ganz ähnlich waren
, u. s. w. Dafs sie Freimaurer
waren, ist nach Lawrie,
wegen der Ähnlichkeit der Ceremonien
und des Entzwecks
ihrer Mysterien mit denen der
Freimaurerei , besonders des
dritten Grades, nicht im Geringsten
zu bezweifeln. Es
hat nicht allein schon vorSalo-
mon's Zeiten dionysische Freimaurer
gegeben; sondern sie
haben auch mit bei dem Baue
seines Tempels geholfen; und
nach dem Tempelbaue gab es
in Palästina noch Freimaurer;
denn es existirten daselbst die
.Essener, eine, dem Wesen,
den Ceremonien und dem Gegenstande
nach, den Freimaurern
ähnliche Gesellschaft. Die
auffallende Übereinstimmung
in den Hauptzügen der Freimaurer
und der Essener kann
aber nicht anders, als aus einem
gemeinschaftlichen Ursprünge
Beider, erklärt wer-


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