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LAWRIE
dere und 'durchaus practische
Tendenz hat und es in der
That sehr vergeblich, ist, da
anzufangen, wo man höchstens
nebenher noch fortfahren
sollte." »)
,,Es vollends so zu treiben,
wie Hr., Krause will, nämlich
ohne alle Zurückhaltung und
Geheimnifssucht, hiefse in der
Tliat, die Maurerei ihrem
schnellen Untergang entgegenfahren
; denn soviel wir davon
verstellen, so sehen wir gerade
in der Publicität, die Einige
in der neuern Zeit der Mau-
xerei gegeben haben, das wahre
Ha uptverd erben derselben
und die Krankheit, an der
sie, wenn es so - fortgetrieben
wird, unvermeidlich, untergehen
wu*d, d. Ii. in der bisherigen
Art. **) > Denn in der Tliat
*) Was Ree. in tlieseni Absatz« Ms-
hierher sa,gt» ist im «Allgeniei-
nen, gegründet; wenn er aber
sich auch nur mit Dem, .was
Fcfsh'r',s und meine Schriften
über die wahre Geschichte der
Brüderschaft, und von alten ehrwürdigen
Urkunden, enthalten,
würdigen will: so wird er finden
, dals es in dieser Hinsicht
um die Brüderschaft nicht so
schlimm stehet, als er damals
meinte.
Anm. des Brs. Krause.
**) Diese unrichtige Beurtheilung
der Ursachen des Verderbnisse»
des Logenwesens ist an einem
Nichtmaurer leicht zu erklären.
Die Erfahrung zeigt seit der
durch Lessing, Nicolai, Boäe^
Vogel, Schneider, dann durch
meine Mafsnahme, und durch
viele andere sehr ehrwürdige
und hochachtbare Brüder, vermehrten
maurerischen Publicität
gerade das Gegentheilj wie
ich richtig behauptet und insonderheit
bei meiner Unternehmung
vorausgesehen und vorausverkündigt
habe. Wenn öffentliche
Schriften über Freimaurerei
u. Freimaurerbrüder-
sch,aft geschadet haben : so haben
sie Dieses nicht durch ihre
Öffentlichkeit, sondern durch
cUe UntaugHchkeit ihres Inhalts,
sie selbst, die Maurer ei , ist es
schon gar nicht mehr, die man
so zur Schau an öffentlichen
Orten ausstellt; und das ist die
Art, wie diese Idee sich rächt
an Allen, die so gar zu gern
sie in die allgemeine Gesellschaft
und in die schöne Welt
einführen möchten, daf3 sie,
zurückbleibend an der Schwel-"
le der Loge, nur ein Phantom
von sich in die Welt hinausschiebt
, woran Verständige sich
nur ärgern, und aus welchem
Unverständige nicht klug werden
. Die Idee der Maurerei
liegt einem Jeden, der Augen
hat, zu sehen, nicht weit; sie
aber aussprechen, und ihrem
anzen Gehalte nach erkennen,
arnn man nicht, ohne sie zu
erleben" [ohne ihre wirkliche
Darstellung im Leben 211 kennen
] ; „womit nicht eben gesagt
ist, dafs man defswegen
nothw^ndig in einer Loge
sitzen müfste; denn von Denen
, die da arbeiten, sind immer
nur Wenige lebendig und
in klarer Erkenntnifs von der
Idee ergriffen gewesen; die
Andern kommen entweder nie
hinein in die Sache, oder sie
wirkt bewufstlos in ihnen und
durch sie; Was immer schon
nicht wenig sagen will."
„Bei dem gegenwärtigen
Mangel einer innern Geschichte
des Ordens für die Brüder
selbst halten'.wir es daher für
einen sehr gefährlichen Vorschlag
, wenn Hr. Krause" [in
der Vorrede, S, VII,] „dein
Maurerbunde ein freieres, offeneres
Leben, und der Geschichte
desselben eine im verschleierte
, freie und gesellige Bear-
gethan. Die Meisten davon würden
, verheimlicht, wol leicht
noch mehr, geschadet haben.
Anm. des Brs. Krause.
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