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LAWRIE.
LAWRTE. 263
te und des Mittelalters aus den
ältesten Zeiten äufseiiich abzuleiten
, versucht; ^ denn Diefs
war es auch , was ihn verleitete
, für solche neuentstandene
Denkarten gleich ein System
aufzuführen; wobei es fast immer
nur an dem einzigen Beweise
gebricht, dafs Diejenigen
, denen er solches zuschreibt,
es wirklich hatten. Gerade
Diefs ist nun auch der Fall mit
vorliegendem Buche, dessen
erster Theil eine Geschichte
der Freimaurerei verspricht.
Alle, auch die entferntesten,
Beziehungen sind ihm willkommen
, wenn eS nur Etwas
enthält, was das höchste Alter
der Maurerei beweisen kann.
So gehet denn der Verf. davon
aus, dafs Eins der ersten Bedürfnisse
uncultivirter Menschen
ein Obdach gewesen sey
gegen die tropische Sonnenhitze
, gegen die strenge Kälte
der Poiargegenden und den
Wechsel der Witterung in
dem gemäfsigten Clima. Sie
erbauen ihrem König und Gott
Paläste und Tempel im edleren
Styl, schmücken dieselben mit
Zierathen; also wird der
Grund zur Baukunst und zur
Veredlung derselben gelegt 5
und sie selbst war das erste
Gewerbe, dem sich die Menschen
ausschliefslich widmeten
, und zu dem sie planmäfsig
febildet und vorbereitet wur-
en. So geht es dann fort."
,,Es wird sodann die Freimaurerei
nach ihren bekannten
Auf serlichkeiten b e s chrieb en
und, ohne die Zeit ihrer Entstehung
zu bestimmen, im Allgemeinen
nur ein sehr früher
Ursprung derselben angenommen
. Wenn man die Idee der
Maurerei sich recht hxirt und
als Maafsstab zu den vermeinten
Erscheinungen derselben
im Alterthum bringt: so kann
man wol sagen, dafs Alle,
welche sie in dieser und jener
Zeit, oft mit den Zwischenräumen
von Jahrhunderten und
Jahrtausenden, entstehen lassen
, sämmtlich Kecht haben
und Unrecht, wie man es
nimmt. Weiin man so über
die verschiedenen Formen und
Namen, . in denen die Idee
theilweise hervorgetreten ist,
hinausgeht: so kann man ganz
füglich ihr entweder ein gleiches
Alter mit der Welt zuschreiben
, wie Anderson u. A.
gethan, oder sie mit Barruel
als eine Fortsetzung des Tem-
Eelherrenordens betrachten; und
eide Meinungen können noch
dazu gleich richtig seyn. Nach
dieser Ansicht müssen selbst so
disparate Meinungen, wie die
von Ramsay, der die Freimaurerei
aus den Kreuzztigen, und
die von Clinch, der sie aus einem
Institute des Jpythagoras
ableitet, zu gleicher Zeit sich
vereinigen lassen und für falsch
erkannt werden.<Ä
,,Mit diesen Gesichtspuncten
müfs man auch unserm Verf.
folgen, wenn er zeigt, wie
schon in Ägypten die Freimaurerei
geblühet, und wie er
hierin selbst die Quelle entdeckt
zu haben meint, aus der
die Priester ihre so berühmte
Weisheit geschöpft haben;
,,und indem sie die Mythologie
ihres Landes und ihre Spe-
culationen über das Wesen Gottes
damit in Verbindung brachten
, entstand," " sagt er S. 12,
,,-jene Verschmelzung von
Wissenschaft und Theologie,
die nachher einen so ansehnlichen
Theil der freimaurerischen
Principi^n ausgemacht hat." «*
Und da nun die eleusinischen
Mysterien aus Ägypten hergekommen
sind, so werden auch
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