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LEHRLING
LEHRLING. 271
„Fr. Wie wandern die Ritter-
Lehrlinge?"
„ 99yL Von Osten nacli
Westen.«*«
„Fr. Warum ?u
„„A. Um das Liclit aufzusuchen
.**<fi
„Fr. Wie alt sind Sie ?"
„ „A. Drei Jahre und
drüber.** **
„Fr. Warum antworten Sie
so ?<*
9f9,A. Icli liabe in den
drei Vorhöfen des
Tempels tmd dessen
Hallen gearbeitet.** '*
„Fr. Haben Sie Iiiren Erblohn
erhalten ?**
„„A* Ich bin zufrieden
.***'
Im Lehrlingscatechisrrhis
in dem Werke: System
der Freimaurer-Loge u. s. w.
inP***", heilstes S. 223:
„Fr* Welche ist des Lehrlings
Hauptpflicht ?**
„„A. Den rohen Stein
durch unermüdete Ar-
beit zu ebnen, atlf
dafs er zum Gebäude
tauge.** **
„Fr. Haben Sie den nothigen
Unterricht dazu empfangen
?**
„„A. Ja, "vorzüglich aiif
meinen Reisen.** "
„Fr. Werden Sie auch für
Ihre Arbeit belohnt?**
99A. Ich bin zufrieden
.****
„Fr. Wie alt sind Sie ?*«
„ „A. Ich bin minderjährig
.""]
[Bereits im Artikel: Frei»
maurer, B. lj, 284 —
267, haben wir gelesen,
welche Deuttingen fromme
Schwärmerei von einigen
Gebräuchen bei der Aufnahme
der Lehrlinge gemacht
hat. Hier mögen noch folgende
Stellen aus den dort
S. 264, Sp. a, angeführten
beiden Schriften ihren Piata
finden! —
S. 19 — 25 (162— 164). „Unser
Eingang in den Orden sey
mit aufrichtigem Herzen, —-
mit Hingebung unsres ganzen
Menschen! Daher alle die Fragen
des Grofsrneisters an den
Suckenden, — den Wahrheit
Suchenden. D urch Beharrlichkeit
im Suchen gewinnt er den
Eintritt in die Loge und wird
zum Anhaltenden. Hier schön
wird ihm die Darstellung sein
Selbst näher gelegt. —• je entfernter
vom Profanen, desto
mehr Entsngung. Sein en L0hn
empfangt er durch das Wort
des Grofsrneisters: dafs nichts
Unheiliges unter Uns sey. Dreimal
wird es ihm hingelegt;
und dreimal hebt er es auf
durch Einwilligung, sich Allem
zu unterwerfen, was ihn
zur Wahrheit führen könne,
wenn die Weg« auch noch so>
rauh wären, — Was wir als
Leidende zu erfahren haben, dazu
gehört -Ruhe und «tiller
Muth. — Nun als Leidender
drei Reisen! Immer bildlich©
Weisung auf unser Wandern
in den Wegen der Wahrheit;
— auf der Brust das Schwerdt
des Glaubens; -— die Hand des
zweiten Aufsehers das Bild der
Liebe, so uns leitet» Und,
Lieber, Du verrn einst, in
Schrecken zu wandeln , — hohe
Berge und unwegsame Klippen
zu besteigen. Wären Dir
die Augen geöffnet, so würdest
Du ebenen Boden sehen,
und wie Du wanderst im Kreise
heiliger Bruderliebe, geleitet
von der Macht, die-Dir
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