Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 285
(PDF, 148 MB)
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LESSING.

LESSING. .285

wahrscheinlich der Wahrheit
gemäfs 5 indem er über
die Stelle Bonneuiüis in
y,der Schottischen Maure-
rey", Th. 2, S. 112 f. der
deutschen Ubersetzung:

yyLessing hat in seinem „"Nathan
der Weise" den Cha-
ractex eines Tempelherrn
mit Meisterhand gezeichnet
; er hat darin auf frei-
maurerische Zeichen und
•auf den geheimnijsv ollen
Ring angespielt. Aus dem
nervalen Tone dieses Trau-
erspiels kann man mit Ge-
"wifsheit abnehmen, dafs
er sich für einen wahren
Tempelherrn hielt und die
wahre Bedeutung dieses jesuitischen
Ringes nicht
wufste."

in der hinzugefügten Note
aufs er t, Was hier folgt. —

„Was man nicht Alles aus
dem Tone eines Stücks abnehmen
könnte I Der Übersetzer,
der lange Zeit mit Lessing in
wahrer Vertraulichkeit gelebt
hat, ist es seiner Asche schuldig
, Folgendes zu sagen. —
• Lessing sagte zu hinein Meistex
v. St. der stricten Observanz
: „ ,,er wisse das Geheim-
nifs der Freimaurerei, ohne
ein geweihet zu seyn, und
wolle darüber schreiben."'*
Dieser Logenmeister antwortete
: ,, „Lessing I ich möchte
nicht gern in irgend einer Wissenschaft
Ihr Gegner seyn:
aber hier wissen Sie so wenig,
dafs ich es leicht haben würde,
meinen Speer gegen Sie aufzunehmen
.**" —* Lessing meinte
freilich, Das sey nur die Sprache
eines Meisters v» St.: in-
defs brachte ihn doch der ernsthafte
Ton dieses seines Freundes
dahin, vm, dj§ AÄähme

zu ersuchen ; der M. v. St. aber
gab ihm zur Antwort: ,,„Jch
wüfste keinen Mann, den ich
lieber zum Bruder hätte, als
Sie: aber ich mufs.es Ihnen
defs wegen platterdings abra-
then, sich aufnehmen zu lassen
, weil die Fortschritte in
imserm Systeme zu langsam für
Ihr Alter und für Ihren fexiri-
gen Character sind.*4 « — Dabei
blieb es. Ein andrer M. v.
St, von einem andern System
in ebenderselben Stadt, därLes-
sing's Wunsch, Freimaurer zu
werden, erfahren hatte, machte
sich ein Vergnügen daraus,
ihm die Erfüllung seines Wunsches
anzutragen* — Unmittelbar
nach der Aufnahme sagte
dieser Herr von R—" [ito-
ron Rosenherg ? ] „zu Lessing :
„Nun? Sie sehen doch, dafs
ich die Wahrheit gesagt ? Sie
haben doch Nichts wider die-
Religion oder den Staat gefunden
Ii"*' — Hier kehrte sich
Lessing, der eben etwas Langeweile
gefühlt haben mochte,
um und sagte: „ „Ma! ick
wollte, ich hätte dergleichen gefunden
; Das sollte mir lieber
sefn/*iiC Indefs gieng er, wie
der Übersetzer weifs, den gewöhnlichen
Schritt der Grada
bis zum dritten fort; weiter
aber ist er nie gekommen; oh
Das gleich nur an ihm lag; und
für einen Tempelherrn hat er
sich nie gehalten, — wahrhaftig
nicht einmal für einen symbolischen
, geschweige für einen
wahren.*"

Auch Nicolai (s. Dessen
Leben und literar. Nach-
lafs; herausg. von L. Fl G*
i>. Göchbigk;" Berlin, 1820!)
versicherte, „dafs Lessing
gar , nicht in's Innere der
Freimaurerei ein gedrungen


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