Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 291
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LICHT. 291

kenntnifs seyn, wonach dex-
Maurer am Meisten Verlangen
tragen soll. — Licht ist das
natürlichste, erfreulichste Bild
■wahrer, anschaulicher Erkennt-
nifs. Die alten Maurer liefsen
den Aufzunehmenden eine ihm
neue, der da*maligen Welt
fremde, Erkenntnifs erwarten,
welche ihn erwecken und beieben
soll; weil alles Gute und
Schone nur in anschaulicher Erkenntnifs
ausgebildet werden
kann; sowie alle natürliche
Dinge nur im Lichte gedeihen.
Im Herzen ist er, wenn er an
diese Stelle kommt, der Voraussetzung
nach, schon porhe-
reitet und für die Kunst, gut
und vollkommen ohne "Furcht
und Hoffnung zu werden, und
für die brüderliche Liebe, für
die aligemeine Menschenliebe
und für die allgemeine Weseninnigkeit
in der einen Liebe zu
Gott empfänglich. Nun ist ihm
am Meisten Erkenntnifs noth,
ohne welche das beste Herz
schwach und der beste Wille
blind ist; sowie überhaupt eine
Erkenntnifs, die nicht den
Menschen als ganzen Menschen
durchwirket, die das Herz
nicht erwärmt, mit der kalten
Klarheit und unfruchtbaren
Pracht nördlicher Eisfelder verglichen
werden mag."

„Erkenntnifs kann der Mensch
nur selbstthätig in sich selbst
erzeugen; er mufs selbst Geist
und Gemüth ihrem Lichte öffnen
: allein, Menschen, denen
diefs Licht schon leuchtet, können
, erziehend, kunstreiche
Anleitung geben, den eignen
innern Sinn zu bilden, und die
Wahrheit auf dem richtigen
Wege zu suchen; indem sie
ebenso auf das Gemüth, als
auf den Verstand, des Erzieh-
lings wirken. Eine zweckmä-
fsige und gemüthliche Liturgie

(Bundin nigung) ist ebendarum
so erweckend, weil sie gleichförmig
auf Gemüth und Verstand
wirkt. In diesem Sinne
konnten die Brüder wol sagen,
dafs sie Jemanden zum Lichte
bringen, das ist, ihn zum Lichte
leiten, — nicht, ihm das
Licht geben, anzünden; Was
Menschen nicht vermögen."

Weiter bemerkt Krause
S. 369—371 des Bs. 1 der ersten
Ausg., und noch ausführlich
er S. 356 ff. des Bs. 1,
Abth. 2, der neuesten, unter
andern:

„Licht ist zu allen Zeiten und
bei allen Völkern, von ihrem
ersten Keim an bis zur höchsten
Blüthe ihres Selbatbewufst-
seyns , ein Bild der Erkenntnifs
und lebendigen Anschauung gewesen
." — — „Es ist allerdings
wesengemäfs, die ewige
Wahrheit unter dem erfreulichen
Bilde des Lichtes zu denken
. Wahrheit ist dem erkennenden
Geiste, Was Licht den

Sinnen des Leibes."--„Licht

ist so der Wärme vermählt, als
wahre Erkenntnifs dem Gefühle
* Licht und Wärme verhalten
sich ebenso zu allen schaffenden
Kräften der Natur, wie
Erkenntnifs undGefühlzn dem

Kraftleben des Geistes."--

„Daher ist es wesengemäfs, die
übersinnliche Erkenntnifs ewiger
und unendlicher Dinge in
ihren ewigen Urbegriffen und
Urbildern (Ideen und Idealen),
und sodann auch in ihre rurbelebenden
und urverschönenden
Anwendung auf das wirkliche
Leben, ganz vorzüglich durch
das Licht bildlich zu bezeich»
nen, und dieses Licht ein höheres
und vorzugweise grofses,
das ist, wissenschaftlich ausgedrückt
, ein höherwesentliches,
Licht zu nennen. In diesem

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