Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 301
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LIEBE.

LIEBE, 301

„Alle menschliche Leidenschaften
, *) wenn sie durch das
obere Vermögen der Vernunft
geleitet werden, zwecken auf
die Beförderung irgend eines
nützlichen Vorhäbens ab; das
theilnehmende Mitgefühl (fom-
"passion) für dazu geeignete Ge?
genstände aber ist die Wohl-
thätigste von allen Gemüthsbe-
wegungen nnd erweckt umso
höhere und dauerhaftere Glückseligkeit
, als sie sich auf eine

fröfsere Anzahl erstreckt und
ie Schwachheiten und Übel
erleichtert, denen das menschliche
Leben ausgesetzt ist.*«

„Beherrscht von dieser iioh-
den, dieser gottähnlichen Ge-
müthsanlage, werden Masonen
mächtig ergriffen vom Elend
unter jeder Form und Erscheinung
. Erblicken sie Jemanden
, der sich unter dem jammervollen
Zustande eines zerrütteten
Leibes oder Gemüths
abhärmt, so mildern die heilenden
Töne, die der Zunge
entströmen, die Pein des unglückseligen
Dulders und verleihen
selbst den Widerwärtigkeiten
in ihrer traurigen Ge-

*) - „ES sollte gesagt se^ii: oliv
menschliche Kinzelt riebe; denn
diese sind alle an. sich auf etwas
Wesentliches gerichtet, so-
"vvol die in sich selbst wirksamen
, als die sgegenstrebendem
Sie werdeii aber zur Leiden-
Schaft, wenn sie sich des Menschenhais
ganzen Menschen, bemächtigen
, dafs er unbesonnen
seine Cxanzkraffc einem Einzeltriebe
hingiebt. So ist Leidenschaft
, (d. i. der Zustand, wo
der ganze Mensch von einem
Einzelgefühle hingerissen wird,
dafs er einseitig thue, Was diesem
Einzelgefühle gemäfs ist>
auch wenn es dem ganzen Menschen
, und dem Reinguten selbst,
widerstreitet,) vom Triebe , als
solchem, nicht dem Grade und
der Grofsheit, sondern der Art,
nach verschieden.44

Ar.rn. des Brs. Krause,

stalt ein heiteres Ansehen.
Wenn ihr Mitleid erregt wird,
so beschwichtigen sie den.
Gram und helfen mit Freuden
dem Elend ab. Befindet sich,
ein Bruder in Mangel, so
wird jedes Herz dadurch bewegt
; ist er hungrig, so spei*
sen wir ihn 5 ist er nackend,
so kleiden wir ihn; ist er in
Verlegenheit, so eilen wir ihm
zu Hülfe. —• So erweisen wir
die Eigenthümlichkeit (Wesenheit
) des Titels, den wir führen
, und überzeugen -den übrigen
^Theil der Welt, dafs Bruder
unter den Masonen mehr,
als ein bleiser Name, ist*"

Vergl. hierzu die oben im
Artikel: Kelle, ausgezogene
Stelle!]

[Br. Krause, Dessen Erklärung
der 'Bruderliehe und
allgemeinen Liebe zu der alten
Gebetformel bei der Auf-*-
nähme eines Bruders, (,,KU/r,
n. A., B. i, Abth. 1, S.149
f., Note 31,) auch in „Mofs-
dorfs Mktheilh," S, 21 f.,
abgedruckt steht, führt eben-
das., Abth. 2, S. 324 f., aus
Johnsons Wörterbuche folgende
Bedeutungen des
Wortes : C/iarily, an. —

Zärtlichkeit, Zartgefühl,
(Milde, — kindnefs,) Liebe ;

2) Wohlwollen (good-will),
Güte (benerolence), Geneigtheit
, von Anderen gut
zu denken;

3) die theologische Tugend der
allgemeinen Liehe ;

4) Freigebigkeit (liberality)
gegen die Armen, und

5) die Allmosen, die den
A*meh geleistete Unterstützung
,*'


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