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312 LINDNER.
xi* aurer desto vertrauungvol-
ler zu stimmen." <s
Weder L nein r, noch irgend
ein Mensch auf Erden, wird
beweisen können , dafs Fefsler
jemals an irgend willen Jesuiten
auch nur eine Zeile geschrieben
, oder von irgend einem
Jesuiten eine Zeile empfangen,
oder in irgend einem Verkehr
mit Jesuiten , oder Exjesuken,
oder jesuitisch gesinnten Männern
gestanden habe. Es ist
dalier mich die frecheste Lüge,
Was Lindner S. 65 der 5ten Auflage
sagt:
„„Alles, was ich bisher
tlieils über das Streben der
kirchlichen Orden, tlieils über
F# fsler\ mi tge theiit ha b e,v er -
bnnden mit den evidentesten
Beweisen, dafs Fefsler bisher
in steter Correspondenz mit
den Jesuiten war, und von
Dessen inniger Anhänglichkeit
an ihre Tendenz ich
mich auch persönlich überzeugen
durfte, berechtigt
jnick"" u. s. w. *)
*) Tu einem handschriftlichen Aufsatze
des Brs. Krause, welcher
Bemerkungen über 71Lindncr''s
M.-u; Henac" enthält, heilst es;
„Der verstorbene Sprachgclchr-
te und Jesuit Ifager, der mit
Fefsler'7}! zugleich die Jesuit en-
s eh nie 2u Raab besucht hatte,
versicherte mich im J. 1817 in
Mailand, dafs Fefsler nie zum
Jesuitenorden geliort und mit
selbigem nie m irgend einer
fr e Ii 11 d h ch af tli ch e n B e z i ehung g e ~
standen habe, noch stehe. —
Ich gebe übrigens zu, dafs die
erste Bildung in einer jesuitischem
Schule für Fefsler"s Geist
midDenkart nachtheilig gewirkt
haben kann; und ich stimme
selbst mit Einigen der Grundsätze
, welche er in dem Aufsätze
: „der Beruf des Freimaurers
," (s. „Dessen aiimmü. Sehr.
Üb. Fy.*S B.l, (1805,) S. 148-167!)
aufgestellt hat, kein eswegs überein
; allein , ihn deshalb für einen
Jesuiten erklären, wäre
ebenso ^ als wenn man Weis-
LINDNER.
„S. 66 will Lindner den Umstand
, dafs Fefsler Protestant
geworden, noch bestimmter
nachgewiesen wissen. — Dieser
ist bestimmt genug nachgewiesen
in seinen „Ansichten von
Religion und KirchenthunV*
Th. II, S. 534—403« Mehr es
über seine Bestimmunggrfinde
dazu wollte er öffentlich nicht
sagen, weil er weder den Ca-
puziner-Orden , der ihn durch
zehn Jahre treu gepflegt hat,
blofsgeben, noch mächtige,,
annoch lebende, Männer 3er
katholischen Kirche, die ihn
unversöhnlich verfolgt hatten,
heftiger wider sich aufreizen
wollte. Aus unbefangner und
gründlicher Kenntnifs seiner
Papiere kann ich versichern,
dafs man nach seinem Tode die
vollständigsten und befriedigendsten
Aufschlüsse darüber
erhalten wird, und zwar durch
mich, wenn ich den noch so
kraftvollen. Mann überleben
sollte."
„„Er ist,"" heist es sodann
S. 67, „„nicht im Stande,
sich seiner frühern Richtung:
ganz zu entscblagen." "
„Seine frühere und seine gegenwärtige
Richtung, wie sie
seine Schriften und sein vertrauter
Umgang mit mir aussprechen
, ist rein religiös, allem
Rationalismus entgegengesetzt
. [----] In welchem
Sinne er Protestant sey, zeigt
sein scharf bestimmter Begriff
haupt'en, weil Derselbe, wie er
selbst eingestanden, (s. oben B.
2, S. 91, Sp. b!) bei seinem IHu*
minatenbunde jesuitische Mals-
regeln und Formen angenommen
, defohalb für einen Jesuiten
halten wollte, Ihn, der viel«
mehr , gleich Fefsler''n, sich gegen
die Jesuiten in feindseliger
Stellung befand." S. elend. S.
87, Sp. b I
Anm. des Herausg.
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