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366 MAgONNERIE.
MAgONNERIE
liaben, der wird in der Weihe
zum hohem Lichte dann auch
erkannt haben , dafs der Freimaurer
bund 9 als eine n&ch ihrem
Ursprünge, und nach ihrer
weitern Entwicklung, die höhere
Ausbildung und Vervollkommnung
des ganzen Menschengeschlechts
bezweckende Gesellschaft
, und als der bis jetzt einzige
Bund, welcher sich dem
Heinmenschlichen ausschlief send
■widmet, insofern er seinem in-
nem erhabenen Wesen treu isty
den Weg künftiger höherer Bestrebungen
im geselligen Leben
thätig bezeichnet. — Werden
die Keime ächtm enschlichen
Sinnes, die in den Grundgesetzen
und Grundgebräuchen
der Brüderschaft unverkennbar
schlummern, in lichte Wissenschaft
, in reine allumfassende
Lehre und allumfassende Ausübung
-, entfaltet, —- wird das
Gemüth aller Brüder durch gesellige
Kunstübung, das heilst,
geistreichen Unterricht, wie
es unablässig geschehen sollte,
erwärmt und ihre Thatkraft
vernunftgemäfs gerichtet, wie
auch durch Beispiel der edleren
Mitglieder zu immer höherer
Stufe erhoben, wo sie mit reiner
Liebe die ganze Mensch»
heit umfafst; — dann wird
und mufs aus der Freimaurer-
Brüderschaft ein vollendeter,
die Menschheit im höchsten.
Maafse beglückender, Bund
hervorgehen."
So richtig auch das in diesem
letzten Absätze Ausge-
liobne ist> so hätte doch,
dem Verf., da er, hier in einer
eignen Abhandlung den
Begriff der Freimaurerei zu
l>esthnmen/unternimmt,sem
Rechtsgefühl das Bekennt-
nifs entlocken sollen, dafs.
sowie Manches, was er S.
6 — 9 nach seiner Art eingekleidet
hat, vorn Br. Fefs-
ler> also der von ihm angegebene
Begriff des Freimuu-
rerburzdes nicht von Ihm,
sondern vom Br. Krause^
herrührt. Diefs hatte im
Eingange S. 2, wo er anführt
, ,,dafs er zur Zeit nur
wenig gute Leetüre über
den Gegenstand der Freimaurerei
gehabt habe ,tc
seine schickliche Stelle ge-
funden. Man lese nur
Krause s Vorhericht zur ersten
Ausgabe seines Wer-
kes über die Kunsturkundenu
, dann Dessen ,,höhere
Vergeistigung der Grundsymbole
der Freimaurerei",
um die Quelle der Grundideen
zu dem Aufsatze des
BrudersPetrasch zu finden!
Zum Beweis hier nur folgende
Stellen aus den erwähnten
Logenvorträgen,
2te Ausgabe, 1811, S.
21 f« • —-"*
„Das Wesen der Freimaurerei
, die Bestimmung der Freimaurerbrüderschaft
, ja, selbst
ihre Gebräuche, in ihrer ursprünglichen
Einfachheit, sind
so beschaffen, dafs sie, unabhängig
von Clima, Jahreszeit,
Landessitten, von eigenthüm-
liehen Bestimmungen der Staaten
und der religiösen Gemeinen
, überall geübt werden
und, zum Heil der Menschen,
überall gedeihen können, wo
nur Menschen noch, zu ath-
inen, im Stande sind. Nur
das Allgemeinmenschlichei was,
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