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304 MARTIN (SAINT).
MARTIN (SAINT)
me System einer Gesellschaft
unbekannter Philosophen u.
s. w. „Von einem Unbekannten
des Quadratscheins, der weder
Zeicheudeuter noch Epopt
ist/* Frankfurt und Leipzig,
1734, XX und 364 SS. in g. —
In der Vorrede sagt der Verf.
(Johann Friedrich Kleuker) S.
VI—IX:
,,In unsern Tagen hat es ei-
neT bisdalun Wenig bekannten
Gesellschaft gefallen, aus ihrerh
verborgenen Hinterhalt etwas
hervorzutreten, und sich durch
zwei merkwürdige Schriften/'
(die hier unter 1 und 3 benannten
,) ,,die in ihrer Art gewis-
sermafsen classisch sind, bekannt
zu machen , welche der
Gegenstand dieses Werks seyn
ßolien. Wie man auch über
den Inhalt derselben denken
möge, so habe ich es, zum
Besten eines guten Theils meiner
Zeitverwandten, der wohl
Weifs, Waser thut, doch der
Mühe nicht unwerth gehalten,
sie, der Deutlichkeit und des
bequemen Gebrauchs wegen,
unter einzelne Hauptartikel zu
ordnen, durch Anmerkungen
zu erläutern, ihr Verhältnifs
oder Mifsverhaltnifs zu andern
geheimen Lehren zu zeigen,
und durch manche critische
und literarische Bemerkungen
ihren Gebrauch nicht weniger
zu erleichtern, als zu sichern.
— Sie sind gewissermafsen
classisch, als die einzigen,
worin bis jetzt die Lehren
nicht nur dieser Schule, sondern
überhaupt dieses Systems,
vollständig, rein und würdig
vorgetragen werden. Ihr Inhalt
, oder die Wissenschaft,
worauf sich derselbe gründet,
kann freilich, nach der wirklichen
Lage der Dinge, auf keinen
allgemeinen J3 ei fall Anspruch
machen, bleibt aber,
ohne Verachtung zu verdienen,
Das, was er ist. Ein grofser
Theil davon gründet sich auf
Gesetze der Natur, die nicht
erlogen, und auf Quellen der
Erkenntnifs, die etwas mehr,
als unreine Pfützen, sind.
Wenn gewisse Grundlehren
dieses Systems auch weniger
Wahres enthielten, als sie
wirklich enthalten, so sollte
man doch wünschen, dafs sie
wahr wären, weil der Nutzen
ihrer Anwendung jedem Nachdenkenden
einleuchten mufs.
Sie haben Schwierigkeiten,
welche zu lieben die gemeinen
Wissenschaften nicht hinreichen
; ja , Was noch mehr ist,
sie beleben manches Todte,
harmonisiren das Unharmonische
, geben allen menschlichen
Kräften zu thun, eröffnen ein
sehr weites Feld zur besten
Wirksamkeit und zeigen endlich
das erhabenste Ziel des
Kampfs und der Belohnung in
der Ferne. Eben dieses Allumfassende
und Erhebende ist Einer
der Hauptvorzüge, wodurch
dieses und ähnliche Systeme
sich zu kräftigen Werkzeugen
edler Menschen machen
.*'
Feiner S. XII—XVI: „Da
unsere Unbekannten den Gehalt
des gemeinen Wissens, und
Was dadurch geleistet werden
kann, so gut wissen, dafs ihnen
selbst die berühmtesten
Entdeckungen neuerer Zeiten
nicht fremd sind; so mufs ihre
Mifszufriedenheit mit den
gemeinen wissenschaftlichen
Methoden wol etwas mehr,
als pure Unwissenheit, zum
Grunde haben; sie müssen in
einem Lichte sehen, worin
zwar Jedes gilt, Was es gelten
kann, das aber selbst weiter
reicht, als einzelne Sternlein,
die noch keinen Tag machen.
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