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428 MEISTER,
MEISTER
(land-marks) des Ordens aufbewahrt
; und ihnen verdankt
man die gründliche Unterweisung
', weiche nur erfahrne und
sinnreiche Zunftmiinner {Grafts
men), deren Unheil, durch, die
Jahre, und Erfahrung gereift
|st, gewähren können. Zu ei-
ner aUurpfassenden. Kenntnifs
dieser Lection gelangen Wenige
: es ist aber eine untrügliche
Wahrheit, dafs Derjenige, der
4as Zeichen des Vorrangs, wozu
dieser Grad ihn berechtigt,
wegen seiner Verdienste erlangt
, einen Lohn empfängt,
welcher ihn für seinen vorigen
Fleifs. und seine Unverdrossen-
heit reichlich entschädigt.**
Die nun folgen den 12 Un-
terabtheilungen sind ganz
unbefriedigende Angaben
des Gegenstands einer jeden
j (z. B, dafs in der dritr
ten „die geschichtlichen Ue-
herliefenmgen des Ordens"
initgetbeilt und damit in der
vierten, fünften und sechsten
fortgefahren werde;) doch
enthalt die erste ^ufserdem,
S. 71 f., die nachstehende
Anrede hei der Aufnahme eines
Bruders, in den drIlten
Grad. —
7Irre warme Anhänglichkeit
an die Anstalt der Freimaurer
rei, die Fortschritte, die Sie
in der Kunst gemacht haben,
und die Bereitwilligkeit, womit
Sie die allgemeinen Satzungen
rregulalions) befolgen, haben
Sie als einen besondern
Gegenstand unsrer Gunst und
Achtung ausgezeichnet. — In
der Eigenschaft eines Meister-
xYIasona sind Sie vonnunan be-;
rechtigt, die Fehler und Unregelmässigkeiten
derBrüder und
Genossen zu verbessern, und
zu verhüten, dajs sie sich keines
freubruchs schuldig machen
. Die Grundsatze der Sittenlehre
zu verbreiten, und
an. der Verbesserung des gesellschaftlichen
Umgangs zu arbeiten
* mufs Ihre beständige Sorge
seyn. In dieser Hinsicht
müssen Sie also, den Niederen
Gehprsam und Unterwürfigkeit
, Ihresgleichen Höflichkeit
und Leutseligkeit, Höheren aber
Milde und Herablassung, empfehlen
. Allgemeines Wohlwollen
ist von Ihnen einzuschärfen
und durch die Regel-
mäfsigkeit Ihres eigenen Benehmens
das. beste Beispiel für
das Betragen Anderer darzubieten
. —- Die alten, Gränzliuien
(laud-marks) des Ordens, wel-.
che hier Ihrer Sorgfalt anvertraut
werden , müssen Sie heilig
und unverletzt bewahren
rynd nie ein zerstörendes Abändern
{infringement) unserer Ritualien
, oder eine Abweichung
von, den hergebrachten Gebräuchen
und Gewohnheiten, zugeben
. *) — Bilicht, Ehre und
Dankbarkeit legen Ihnen nun-
ni ehr die Verbindlichkeiten
auf, Alles, was ihnen anvertraut
wird, getreulich zu bewahren
, Ihren neuen Character
mit angemessener Würde zu
behaupten , und die Grundlehrsätze
der Bundlehre {the te-
nets of the systeni) durch Beispiel
und Unterricht einzuschärfen
. Dassen Sie sich daher
durch keinerlei Rücksicht
verleiten, in ihrer Pflicht zu
wanken, Ihre Gelübde zu bre-
chen, oder das Ihnen Anvertraute
zu verrathen I Seyen Sie
vielmehr treu und redlich; und
*) Über dieses Einbannen in ei-
ncrleiFormen und JLehrart vergl.
„Poßdorf s Mittheill.u, S.22öf.
Note öl!
Anm. des Herausg,
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