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MEIST. V. STUHL,
Seilschaft zu fuhren. Die zu
diesem Amte exfoderb*eben Eigenschaften
bestellen darin, dafs
der zu Ernennende
l) regelmäfsig und nach den
Vorschriften der Gesetze zu der
Stufe eines Meisters erhoben,
2.) ein Mann von guterDenk-
an und vorwurfsfrei in seinem
Privatleben, auch
5) in den Gesetzen und Constitutionen
(Einrichtungen) des
Ordens gut bewandert sey, über-
diefs aber gelassen Uemperate),
kaltblütig {cool) und vollkommen
geschickt, die 3 Lehrfrag-
stücke mit den Brüdern durchzugehen
; indem er alle Fragen
thun mufs und oft genöthigt
ist, den Brüdern in den passenden
Antworten nachzuhelfen
.46
„Ist die Wahl eines zu diesem
Amte geeigneten Mannes
getroffen und von dem Grofs-
meister genehmigt, so schreitet
mau zu seiner Einsetzung, wie
folget. — Er knieet im südlichen
Tlieile der Loge nieder;
und der vorige Meister i.'ifst,
bevor er den Stuhl verläfst, ihn
nachstehende Verpflichtung von
Wort zu Wort ablegen.** —
,,Ich7 A.B., schwöre, nach
meinem eignen freien Willen
und mit meiner ^Einstimmungt
in Gegenwart des allmächtigen
Gottes und dieser sehr ehrwürdigen
, dem heil. Johannen gewidmeten
Loge, auf das Feierlichste
und ganz aufrichtig, dafs
ich das Wort und den Griff,
weiche zum Stuhle gehören, *)
*) Hierzu bemerkt Br. Krause, der
die obige Stelle aus „J. a. B."
in die „KUrkk.", B. 1, Abth. 1,
S. 278—-283, ebenfalls aufgenommen
hat: „Die Meister der Loch
durch ein allen übrigen
rädern, selbst Meistern, zu
verhehlendes Zeichen, Wort und
Griff noch enger zu verbinden,
MEIST. V. STUHL. Mi
nicht mittheilen will,soIange ich
Meister bin, noch auch zu irgend
einer Zeit nachher, aufs er einem
wirklichen oder gewesenen
Meister im Stuhl, den oder
die ich nach gehöriger Prüfung1
und Befragung als solche befinden
werde. — Auch schwüre
ich , dafs ich bis zum nächsten
St. Johannis - Tage als Meister
dieser Loge handeln und in jeder
Logennacht den Stuhl einnehmen
will, insofern ich
mich in der Lunge meines Kabeltaues
" (s. diesen Artikel!)
„befinde.— Gleichergestalt verspreche
ich weiter » dafs ich
Nichts zum Nachtheil dieser
Loge vornehmen, vielmehr in
jeder Hinsicht für das Beste
der Masonei thätig seyn will,
indem ich, mich den übrigen
Brüdern gefällig zu machen,
suche und in dieser Loge, soweit
es in meiner Macht steht,
gute Ordnung und Regelmäfsig«
Keit aufrecht erhalte. *) — Alles
Dieses beschwöre ich mit
dem festen und standhaften Entschlüsse
, es zu halten, unter
keinen geringeren, als den folgenden
vier, Strafen; dafs nämlich
mein Hals querdurch zermochte
wol 7*u eleu Zelten , wo
man die Brüderschaft durch politische
Nebenzwecke sich selbst
entfremdete und sie verdarb,
nöthig seyn: alleinx es ist Diefs
ganz wider den Geist der Freiheit
und Gleichheit, der hielte
und der Offenheit, derm die Bruderschaft
beseelen mufs, wenn
sie ihre IVürie behaupten .und
ihre Bestimmung erfüllen soll."
*) In ,,the three distinet Kuo<:1:au
lautet dieser Satz von dum Worte
: vielmehr 7 an p.61 sq.— „Ich
■will alles Mögliche zum Besten
der Masonei überhaupt thun;
auch will ich nicht vuich bloßer
IVilVkühr regieren; sondern ich
•will gegen die übrigen Brüder
gefalng seyn. Auch will ich in
dieser Loge —- aufrechterhalten
." Anm. des Heraus^.
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