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MEIST. V. STUHL.
MEIST. V. STUHL. 449
masonischen Zweckes "zu leiten,
vermögen, so ist das erste Erfüllet
n Tis , dafs er selbst ein
Meistermauret sey im Geist
und Gemüth, in That und
Wahrheit. Diese Meisterschaft
in der Masonei aber bestellt in
zwei Hauptstiicken :
erstlich, dnfs er gemäße dem
Vrbilde des Menschen gesinnt
sey und lebe) *)
das ist» dafs ex, in vollständiger
-, .gleichförmiger BntWickelung
- der Einsicht, des Gemüth
es und des Willens «, in steter
planmäßiger Übung-, mit schöner
Kunstfertigkeit, in ausdauernder
Stärke s-eine ganze
menschliche Bestimmung auf
•eigenschöne Weise zu erfüllen,
strebe, — dafs er lebe als ein
Glied des B.eiches der gottinni-
.gen und gottvereinten Menschheit
auf Erden, und von ganz/er
Seele und von ganzem Gemüthe
d.'ihin mitwirke, dafs dieses
Reich auf Erden wachse und
gedeihe;
zweitens, dafs -er insbesondere
ein ächter und treuer Bruder
Freimaurer sen ~—
tlafs er d*en Brüd'ervereiit der
Masonei stets im Geiste und im
Herzen habe und bestrebt sey,
nicht nur selbst-» ah «in organisches
, dem Ganzen wohl verbundenes
Glied desselben, za
allem Gucen mitzuwirken^ son*-
«lern auch 'die Weiterbildung
des Vereines , zunächst irt det
Loge, deren Mitglied er ist*
■dann aber auch in gtöfseren
Ganzen der Brüderschaft, wenn
seine Verbindungen soweit reichen
, mit weiser Hinsicht auf
die ganze jetzige Lage der
Menschheit Und mit besonne*
*) Sifhe die Schilderung davon in
Br. Mofsdorfjs „Mittheilungen
mn denk. Freimaurer4*, S. 90£.!
Anm. -Ebendem
ner Kunst, zum Gegenstände
seiner unausgesetzten Bestrebungen
mache, —• tlafs er, sofern
er dazu inner« Beruf hat,
durch B.ede und Schrift die einzelnen
Brüder und die ganz«
Brüderschaft wecke und belehre
, und zwar ohne den Antrieben
d*er Furcht und der Hoffnung
bei Bestimmung seiner
Entschlüsse Gehör zu geben,
und so, dafs er-der Brüderschaft
•dennoch treu bleibe mit Herz>
und Mund, und That, wie
wenig auch vielleicht die Bruderschaft
seinen guten Willen
erkennen und seine Belehrung
beachten—und Wie herbe auch
"die Erwiederung des grösseren»
weniger einsichtigen und von
Leidenschaften bewegten, Thei-
les der Brüderschaft ausfallen
möge."
,,Nur 'ein so gesinnter* so
wollender und lebender Meister
der rnasonischen Kunst kann
*das schwere Amt eines Meisters
im Stuhl in der höchsten, dem
Einzelnen erreichbaren, Voll-
konmrenheit, Würde und Wirk-
•sarnkeit verwalten/ Was dem
Meister-Masou des Mittelalter*
€ie Errichtung «eSires hehren
Ponres> Das ist 'dem Meister*
Mason Äserer Zeit dtr ■getätigt
Bau deiner Loge* JDfa Tliä-
tigkeit *e*A«fc Amtes bezieht
"sich auf "die- einzelnen Brüder*
auf deVeit gesellige Werktluitig-
&eit>, auf -sei ne Lo.g*e als höhera
Person* auf höhere Ldgenver*
"eine, atif die ganze Brüder*-
Schaft in sich und in ihrern alt-
sei tigert Leben'sverhllttiiis^ 'in
der Menschheit.**
,,Der Meister irrt Stull!* soll
fctmüchsE für feilen oiittehim
Bru'der die Zuflucht des Vertrauens
und der Lieüe aeyn*
'dafs er jedeh mit Lehre* mit
Rath und Hülfe, und mit dem
Trost*'Ast liebenden Hexxensf
VQ
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