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MEIST. V. STUHL. MEIST. V. STUHL. 453
ra aurerbr ü derscliaft, vorz-ftglich
mit Hülfe der Meister ihrer Logen
, den Völkern und den Ordnern
der Völker beweisen, dafs
sie alles, rein und äclit Menschliche
, alles Wahre, Gute, Sehen
ne, Gerechte, — kurz alles
Göttliche im Menschen und in
der Menschheit, anerkennt* ehrt
und werkth ätig fördert.*'
„Männer, die, diesen ui>
"bildlichen Federungen zu entsprechen
, .mit Erfolg sich bestreben
,, für das Amt des Meisters
im Stuhle zu erwählen,
ist Eine der erstwichtigen Angelegenheiten
jeder Loge; und
wenn die Brüder bei dieser
Wahl vorwaltend geleitet werden
von dem Vorbilde dieses
Beamten , wie solches bei weiterem
Durchdenken der vorer-
wähnten Hauptmamente,Jedem
vor die Seele tritt: so ist b.ei
dem jetzigen Bildungstande der
menschlichen Gesellschaft kaum
daran zu zweifeln, dafs nicht,
sogar in einer kleinern Zahl der
Mitglieder einer Loge, sich we-
H4gsj:ens immer ein zu diesem
.^.mte fähiger und würdiger
Bruder finden werde. — Wo
aber äufsere Hinsichten, von
W-elcher Axt sieseyen, die Wahl
des Ordners der Loge bestiifi-
raen, da werden sich freilich
leich? weit Mehre darbieten,
die diesen äufseren Hinsichten
auf glänzende Art entsprechen *.
ab,er die Würdigsten und Fähigsten
werden dann in der Tiegel
- nicht Gelegenheit erhalten , ihrer
Loge und der guten Sache
der Masonei so zu nützen, ais
ihr innerer Beruf sie mahnt, als
ihr treues Herz es begehrt. "
„Geschrieben zu GÖttipgen,
am 23. Nov.
So schwer es auch scheint,
dieses Musterbild zu erreichen
, so ist doch nicht zu
zweifeln, dafs es, wenn
auch in etwas verjüngtem
Maafsstabe, ähnliche Lo-
genmeister schon gegeben
habe und noch gebe. Zum
ermunternden Beispiele stehe
hier im Auszuge die
Schilderung des verstorber
nen" Bruders Riehl Q>. diesen
Artikel!*) als Mensch und
in seinem maso.nisehen Wir-'
hen an der Spitze seiner
Loge! Sie ist entlehnt aus
der schönen Denkred-e in
^flidß^sv.ni der früher heinir
gegangenen Brüder" (u. s.
w.) „Todtenfeyer in der
Loge Amcdia zu Weimar,
am 15. Juni 1$21/' gedruckt
auf 34 Seiten.
S. 20 f. „Verstummt sind nun
die beredten Lippen, die sich so
oft in diesem lireise für Wahr?
heit und Bruderliebe öffneten,
verhallt die seelenvolle Stimme,
die so mächtig jede Brust zu
edlern Empfindungen aufregte,
erloschen der sanfte Stern des
Auges, in dem die Klarheit
des Verstandes stets mit der
Wärme des Herzens aufs Innigste
verschmolzen war!"
„Wer- unter uns fühlt nicht,
dafs es ein Unersetzliches gebe,
das uns in diesem theuren Bruder
verloren ging? Denn er
war unser im reichsten Sinne
des Worts, —: unser mit jeder Be^
strebung, jedem Wissen, jeder
Errungenschaft seines rastlos
nach Licht und Wahrheit strebenden
Geistes, — unser mit je-r
der zarten Neigung, jeder lic?
bevoilen Richtung seines schonen
Gemüt!is, — unser mit jeder
höheren Ahnung, jeder
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