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462 MELESINO. MELESINO.
war, nicht zum Könige zurückkehren
. Sie begaben sich
demnach zu dem viermal ehrwürdigsten
Meister Gabaon,
welcher der Vollkommenste
unter allen Meistern wat, und
begehrten von ihm, dafs er sie
unterrichten sollte, Wie sie sich
zu verhalten hätten. Hierauf
nahm er ihnen einen Eid bei
der Krone des Königs ab , dafs
sie nicht eher zurückkommen,
wollten, als bis sie Das ausgerichtet
, was ihnen der König:
befohlen hätte, _ Alsdann gin°-
gen sie mit ihm in die Kammer
im Vorhofe, worin die Ge^
räthschaften des Tempeis aufbewahrt
wurden, und gab ihnen
aus derselben Glocken) womit
sie sich bei ihrer Ankunft
meiden und von allen Freimaurern
unterscheiden könnten
."
,,Sie gingen nun aus dem
Thore der Stadt, was gegen
Abend liegt* Von da aus
wandten sie sich in alle vier
Theile des Landes. Bei Tage
ruhten sie; und bei der Nacht
waren sie jederzeit bereit und
gerüstet, dem Feinde zu widerstehen
. Als sie das ganze
jLand durchstrichen hatten,
nahmen sie den Weg nach der
Wüste zu und kamen nn den
Fufs des Berges Sinai. Daselbst
fanden sie unter einem Hügel
den Körper Hiram's."
„In dieser Gegend war ein
Wald von Terebintenbäumen,
unter deren Schatten sie sich;,
wegen der Sonnenhitze, lagerten
. Als sie nun hier ausgeruht
hatten und mit dem
Leichname JliranCs nach Jerusalem
zurückkehren wollten»
erblickten die Soldaten im
Walde die drei Mörder, welche
von den Bäumen des Waldes
Holz fäileten. Sie ergriffen
dieselben also bald, banden
und. führten sie gefangen vor
den auserwählten Meistern her,
welche ihnen mit Hiram's
Leichname nachfolgten. Nachdem
die aus erwählten Meister
in Jerusalem angelangt waren,
übergab der König diese drei
Unglücklichen den Soldaten»
die sie in lederne Säcke steck-
ten> in welchen sie dieselben
erschlugen und in den Jordan
stürzten.**
,,AIs nun die aus erwählten
Meister den Befehl des Königs
■und ihres viermal ehrwürdigen
Meisters Gabaon dergestalt
vollzogen hatten, liefs Salo-
mon dieselben nicht wieder zu.
den übrigen Meistern zurückkehren
; sondern sie blieben
allez'eit,als eine besondre Wache,
neben ihm , so dafs sie an seine
Person, als eines Königs,
gebunden waren. Denn, gleichwie
IJiram - Abbif i Welcher
von Iiiram, dem Könige zu
Tyrus, geschickt worden war,
der Oberste über alle Freimaurer
und ein Fürst des Tempels
war ; ebenso der viermal ehr»-
würdige Meister Gabaon > dem
die auserwählten Meister bei
dem Namen des weisen Adonai
schwören muteten 9 ihm» als
einem Könige, treu zu seyn;
welchen Eid sie bei dem Haupte
des Königs ablegten. Die
Krone Salomon's aber, worauf
sie schwuren, bedeutet die
Freiheit, den Bau des Tempels
und das Leben des gröfstenMei^
sters.u
*,So befanden sich denn die
auserwählten Meister bestän*
dig um die Person ihres viel**
mal ehrwürdigen Meisters Gabaon
, wann er in den Tempel
ging, um die Arbeit der Lehrlinge
, Gesellen und Meister in
Augenschein zu nehmen. Sie
untersuchten mit ihm am Thore
des Tempels die Wachen
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