Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 483
(PDF, 148 MB)
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MESMER.

MESMER. N453

„Mesmer eiweckte mancherlei
Störungen im Nervensystem
und ertheilte der Thätig-
keit desselben verschiedentli-
che Richtungen. Man hat die
Menschen gewonnen, sobald
man, sie in Erstaunen zusetzen,
weifs. Die Anhänger der neuen
Lehre versicherten, überzeugt
zu seyn, während sie in der
Thatnur getäuscht waren. Man
hat vergeblich., die lächerliche
Gaukelei in einer Zeit neu aufzuwärmen
, versucht, wo die
Staatsgesellscliaft, den bedauerlichsten
politischen Stürmen
preisgegeben, dafür wenig Empfänglichkeit
besafs: allein,
Täuschungen solcher Art lassen
sich nicht so leicht wiederholen
. Mesmer mochte sich
hiervon ohne Zweifel auch
selbst überzeugen; er verlebte
seine letzten Jahre in der Einsamkeit
und antwortete Denen,
die, ihn auszufragen, kamen,
nur ungern und wenig. Von
Allem, was Enthusiasmus genannt
werden mag, weit entfernt
, schien der Zauber überall
von ihm gewichen, worin
er sich einst Wohlgefallen hatte
. Er theilte das Schicksal
abgelebter Schauspieler, von
denen man nicht begreift, womit
sie vormals die grofse Täuschung
bewirken konnten."

Ebendaselbst, !Nro* 283
und 284, werden in dem
Bruchstücke einer Äbh. des
Dr. Egg von EUihon, eines
glaubhaften Mannes, „über

nehmigten und mit dem Motto :
„riaturae et cqrdis opus, non
artisj1 verseÄaen „Statuten der
harmonischen Gesellschaft der
vereinigten Freunde zu Strasburg
," deren Stifter und beständiger
Director der Marquis
de Puisegur war.

Anm. des Merausg.

Mesmer'n und den Mesme-
rismus als Heilmittel** (S.
1133 f. und 1138f.) nachstehende
Nachrichten von Mes-
mer's Persönlichkeit geliefert
. —

#„Es war im J. ißo4, wie ich
die nähere Bekanntschaft Mesmer
's machte. Er war damals
bald 70 Jahre alt, ein schöner*
wohlgebauter Mann von einer
starken, kräftigen Constitution
und einem sehr lebhaften, zuweilen
etwas heftigen, Temperamente
."—--Gegen seine

Kranken sowol, als gegen Jedermann
, beobachtete Mesmer,
wenn er magnetisirte, oder sobald
auch nur die Rede von
der Anwendung des Magnetismus
war, ein geheimnifsvolles
Wesen, welches ihm zur Gewohnheit
geworden war, und
das einen widrigen Eindruck
machte.*6 —

„Vorherrschend war in dem
berühmten Manne eine beinahe
gränzenlose Selbstsucht ausgebildet
. Es ist kaum glaublich,
wie wegwerfend er von den
Ein siebten Anderer und mit
welcher Selbstgefälligkeit er
von sich, den grofsen Entdeckungen
, die er gemacht,
dem Nutzen, den er gestiftet,
dem Geschenke, das er der
Welt durch seine magnetischen
Operationen gebracht habe,
sprach. Man kann zuverlässig
sagen, dafs er sich nicht biofs
den Gröfsten unter den Zeitgenossen
, sondern gröfser und
verdienstvoller, als alle vor
und nach ihm lebende Menschen
, wähnte.'*.

„Gegen die Arzte und die-
Arzneien äufserte Mesmer bei
jeder Gelegenheit eine Geringschätzung
und Verachtung, die
an Hafs und Rache grunzte.

31*


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