Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 499
(PDF, 148 MB)
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MÖKLTN

MÖHLIN. 499

Sinne für alles Wahre, Schöne
und Gute, mit gefälligem,
die Aufmerksamkeit fesselndem
und, wo es zweckmässig war,
das Herz bewegendem und das
ganze Gemüth mächtig ergreilendem
Vortrage verband er
milde, sanfte Güte und anerkannte
Reinheit der Sitten und
des Lebens, — Er war ein tugendhafter
und wahrhaft from-
mer Mensch. Wohlthnn war
seinem, von Men sc kenliehe beseelten
, Herzen hoher'.Genufa.
Dali er seine, fast beispiellose,
Dienst fertigkeit, die keine Arbeit
, keine Mühe, keine An^
strengung scheute, um Andern
Freude zu machen. — Mit
rastlosem Fleifse bildete er die
henliebsten Naturanlagen aus,
forschte nach Wahrheit, vermehrte
die Summe seiner Kenntnisse
, erreichte eine hohe Stufe
der Geistes Veredlung und blieb
bei allen seinen Vorzügen und
dem oft lauten Beifalle, mit
welchem diese Vorzüge von
Andern anerkannt wurden, bescheiden
-, drückte nie durch seine
Geistesüberlegenheit, schätzte
jedes fremde Verdienst,
wähnte nie, das Ziel schon erreicht
zu haben, strebte aber,
ihm immer näher zu kommen.
Er hörte die Urtheile Anderer
über seine Geisteserzeugnisse
gern an, verglich gern seine
Meinungen mit den Meinungen
Anderer, um die seinigen
zu berichtigen , und drang nie
Andern sein Urtheil als allein
gültig auf. — Er hatte strenge
Begriffe von Pflicht und
Hecht und handelte seiner geprüften
Überzeugung getreu 5
aber er that das anerkannte Gute
wirig und freudig und war
bei dem Bewufstseyn der wo Iii
vollbrachten Pflicht heiter und
frohes Muthes. So empfahl er
die Tugend von ihrer ehrwürdigen
und liebenswürdigen Seite
"zugleich, empfahl sie durch
weise .Lehre und — (Was mehr,
als alle Lehre, fluchtet,) —
durch sein Beispiel, — Musterhaft
erfüllte er die Pflichten
seines Amtes; aber sein Verdienst
wurde auch gewürdigt.
Alle seine Vorgesetzten und alle
seine Mitlehrer achteten und
schätzten ihn mit freundschaftlichem
Wohlwollen; und alle
sei ne Seh ü U-r hiengen mit kindlicher
Liebe an dem Munde
und Herzen des weisen und
väterlichen Lehrers. —- Seine
gern einnützliche Wirksamkeit
beschränkte sich nicht auf die
Schule j er hat es ehrenvoll bewiesen
, dafs er Fähigkeit,
Kraft und Beruf habe, Lehrer
der Menschen in einem noch
weitern Wi'kungkreise, — als
Schriftsteller, zu werden. Er
wirkte überdiefs — ^Was ge-
wifs ein grofses, wiewol vielleicht
nicht genug erkanntes,
Verdienst ist,) — überaus wohl-
thätig i"> gesellschai'tliclnnUm-
gange und in jedem freundschaftlichen
Ki eise. Wo Mörtitz
in einen solchen eintrat, da
trat die Freude ein, aber immer
eine reine, schuldlose
Freude. Er leinte durch sein
Beispiel freudiges Hecht th im,
lehrte die hohe Weisheit:
„erfülle deine Pflicht, ohne
zu fragen: Was wird mir dafür
? s ey tugen d haft nhne Lohn-
sucht; aber um der Tugend
selbst willen ei halte dir frohen
Mutwodurch dir die
Erfüllung alfer , auch der
schwersten, Pflichten erleich-
teit wird \

Seine Schüler verloren an
ihm einen liebevollen V:.ter,
— seine Mith-hrer eimm treuen
Freund, der ihren Zweck und
ihre Absichten zu den seinigen
machte und nach Kräften un-

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