Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 502
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Ö02 MOLAY

MOLAY

•terhauferi schleppen, wo
Beide noch vor ihrem Tode
die Unschuld des Ordens betheuerten
. Siehe Aumont,
Beaujeu und Tempeliier-
bElf, [ingl. Cadet - Gassi-
cotrnT und Lahmenius l]

[In den schwedischen*^ hohem
Graden wird, wie bekannt
, auf die Ausrottung
des T emp elh er r en o r d e n s un d
seine Wiederherstellung angespielt
,- und das Grofsca-
pitel zu Stockholm, welches,
im Besitze des sogenannten
Testaments vonMolay zu
seyn, behauptet, bedient
sich desselben bei seinen
Einweihungen. Diese sonderbare
Ordensgeschichte,
welche viele deutsqhe Freimaurer
noch gar nicht kennen
, lautet in der deutschen
Übersetzung aus der französischen
Urschrift, wie
hier folgt, und liefert eine
neue Probe von den abgeschmackten
Erdichtungen,
welche die Grundlagen der
sogenannten höheren Grade
ausmachen. —

Das Testament Jakoh's vonMolay
.

,,Als Molay an der Wendung
, welche sein Procefs zu
nehmen begann, gewahr wurde
, dafs weder für ihn selbst,
noch für den Orden, weiter
Etwas zu hoffen sey, er auch

Das letztere Jahr stehe in
deT „Chronique de St. De*
nys4*.]

keine Gelegenheit hatte, sich
mit andern Tempelherrenbrü-
dern 2ti besprechen; (indem
diese zum Tlieil, gleich ihm,
eingekerkert waren, zumTheil,
der Wuth ihrer Feinde entronnen
, sich an abgesonderten Orten
versteckt hielten,) richtete
er sein Augenmerk auf seinen
Neffen, den jungen 'Grafen
Francois de Baaujeu^ der zugleich
ein Neffe des Grofsmei-
sters, Pierre de Beaujeu, *) vorletzten
Grofsmeisters vor Molay
, war, um durch ihn die
Geheimnisse des Ordens und
die Eeweise seiner Unschuld
der Nachwelt zu überliefern.
In dieser Absicht liefs er ihn
kurz vor der Beendigung seines
Processes zu sich in's Ge-
fängnifs kommen und redete
ihn mit den Worten an : „Mein
Sohn, ich habe Dich zu mii
in diesen Kerker beschieden,
damit Du mir in einer sein
schwierigen Sache rathen sollest
^ ick meine den Procefs,
worin bald das Endurtheil gesprochen
werden wird. Man
verspricht, mir das Leben zu
schenken; ja, man bietet mir
sogar meine Freiheit und Belohnungen
an, wenn ich die
entehrenden Verläumdungen,
die die Bosheit wider den Orden
erdacht hat, für wahr und
glaubwürdig erklärete} widrigenfalls
nbcr, insofern ich die
Unschuld des Ordens behaupte,
setze ich unfehlbar meine Freiheit
und sogar mein Leben, in
Gefahr.'*"

„Beaujeu, ohne sich einen
Augenblick zu bedenken, antwortete
seinem Onkel: „„er
Wünsche zwar Nichts so sehr,
als dafs der Grofsmeister am
Leben bleiben mochte; er sey

*) S. oben diesen Artikel!

Ayim. des Herausg.


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