Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 506
(PDF, 148 MB)
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506

MOLAY

MOLAY.

ten ihm ferner: ♦ , »»sie hätten,
indem sie sich die Stelle, wo
die Überreste des Grofsmeisters
eingescharrt worden wären, gemerkt
, Bedacht darauf genommen
, selbige wieder zu Enden,
hätten aiirh solche hernach, unter
dem Beistande von sieben
ander n Tei n peil i err enb r ü d ei* n,
mit sehr vieler Mühe auf einer
kleinen Anhöhe entdeckt Und
auf diese, zum Merkzeichen,
einem Strauch gesteckt, damit
sie dereinst, wenn es mit weniger
Gefahr geschehen könnte
, seinen Körper wieder ausgraben
könnten; überdiefs hätten
sie seine Asche gesammlet
und in einein Gefäfse aulbewahrt
." **

„Beaujeu, erfreut über Das,
was er so ehen vernommen,
lief* die sieben Brüd,er Tempelritter
rufen, eröffnete ihnen,
Was ihm der letzte Grofsmei-
ster zu thun auferlegt hatte,
und nahm voii ihnen das Versprechen
entgegen, sich die
Fortpflanzung des Ordens so
lange angelegen seyn zu lassen,
bis neun voÜkom mene Baumei-
ster auf der Welt seyn würden.
Um dieses Versprechen desto
feierlicher, religiöser und fester
zu machen, führte er eine
alte Gewohnheit der Brüder
wieder ein, nach welcher sie
Alle aus einem Gefafse mit
Wein tranken, worein sie Etwas
von ihrem Blute IHefsen
iiefsen. Sie gesellten sich , in
Verfolg der Befehle Beaujeu'$y
noch achtzehn andere Brüder
zu, verkleideten sich als Maurer
(a la Maponue) und versa-

verschjed endlich zu Fontaine-
"bleau, wohin man ihn geschafft
hatte, am 29. Nov. 1314. —^S.clie
oben S. 501, Sp. b, in der Note*),
aufgeführte ?,iiistoire, par JOu-
Puyu, p. 64, Note!

Amn. des Her aus g.

hen sich mit Schaufeln, Blendlaternen
und Glocken. Neun
von diesen Brüdern sollten Mo-
lay's Körper ausgraben, während
die zwölf andern unten an
der Anhöhe Wache hielten,
um bei dem geringsten Geräusche
- ein Zeichen mit ihren
Glocken geben zu können;
auch sollten sie sich mit Degen
bewaffnen, damit sie, ihren
Gegnern Widerstand zu thun,
vermöchten. Nach erfolgter
Ausgrabung des Leichnams sollten
sie ihn in grofse Schürzen
Qabliers) wickeln und auf die
Fragen : ,,Was sie vorhätten ?
Wer sie wären ? und Was sie
trügen ?**** zur Antwort geben
: ,,,,sie kämen von ihrer
Arbeit und trügen einen Maurer
, ihren Cameraden, der
verunglückt wäre.** "

Alles Dieses führten sie mit
der äufsersten Genauigkeit und
ohne die mindeste Unordnung
und Schwierigkeit aus, gruben
die Uberreste des Grofsmeisters
aus, fanden seine Hände noch
mit A.tvci8triche zusammengebunden
, und trugen ihn in die Kirche
des Tempels (eglis-e du Tempil
), Beaujeu ging voraus und
trat gerade umMitternacht durch
die gro-fse Pforte in dieGruft der
Grofsmeister, wo er die Röthigen
Anstalten traf und den Kasten
, worin die Krone und die
übrigen Kostbarkeiten lagen,
ausgrub. In diesen verschlos«
sen sie Molay^s Leichnam in
Ordenskleide, und seine Asche
und setzten den Kasten in dei
Sarg des vermeintlichen Grof#-
meisters Beaujeu, worin bereis
eine grofse Kiste mit Geld verschlossen
lag. Auch räume
man dort demjenigen Schate
einen Platz ein, der in den bi-
den Säulen aufbewahrt wur e,
womit der grofse Chor in <er
Gruft clcr Grofsmeister gezxn


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