Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 532
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Freimaurer-Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1824/0555
532 MYLIUS.

MYLTUS.

aufs er dieser Kegel annoch gewisse
Gesetze, welche eine nähere
und umständlichere Vorschrift
ihrer eigentlichen politischen
Verfassung und die besondere
Norm, welcher zufolge
sie ihre öconomischen, sowie
andere, Geschäfte betrieben
, enthalten, ehemals besessen
haben müssen; weil die eigentliche
Regel in diesem Stück
allzuwenig festsetzt und mehr
eine „norma moxum" (Sitten-
vorschrift) „als actionum poli-
ticarurn et oeconomicarum"
("einer Vorschrift wegen des
Verhaltens in politischer und
öconomischer Hinsicht), „ist.
Da indefs das traurige Schicksal
ihrer Zeiten uns Alles entzogen
hat; so sind wir nicht
im Staride, von dieser Seite
Kenntnisse einzuziehen, welche
uns zur Korschrift dienen könnten
"

,,5. Gesetzt aber auch, es
hätten sich dergleichen Monumente
bis auf unsere Zeiten
erhalten, so ist doch kaum zu
glauben, dafs sie uns sonderlich
brauchbar seyn würden.
Wir würden vielleicht daraus
den standhaften Geist, der ihre
Handlungen belebte, die nach
dem damaligen Zusammenhange
des Interesse der europäischen
Staaten abgemessene Politik
und eine genauere Abbildung
der allgemeinen Sitten
der damals lebenden Menschen
erlangt haben : allein, in einer
Zeit von 400 Jahren hat sich
Alles verändert. Andere Menschen
,— andere Sitten 1 Die allgemeine
Staatsverfassung von
Europa, sowie das Interesse
und die besonderen Verbindungen
der Staaten unter sich, sehen
dem Bilde, welches man
sich nach dem .Leitfaden der Geschichte
des i4ten Jahrhunderts
leicht entwerfen kann, ganz

und gar nicht mehr ähnlich.
Folglich würde der Orden
selbst, wenn er auch ununterbrochen
in seinem Flore fort-
gegangen wäre, diese seine alte
öconomischeVnd politische
Grundverfassung nach dem Genie
unserer Zeiten haben abändern
und eine den Umständen
der Staatslage Europens, gemä-
fser eingerichtete annehmen
müssen."

,,4. Wir deutschen Brüder
können ihn jetzt aus keinem
andern Augenpunctebetrachten,
als ob er gleichsam von Neuem
bei uns in seiner zarten Kindheit
sey. Wir haben ganz von
vorn angefangen, den Bau eines
Systems zu betreiben, wozu
uns das Alterthum mehr
nicht, als den Schattenrifs, darreicht
."

,,5. Wir wissen soviel, daß
in Italien, Frankreich, England
xi. s. w. Brüder sind, die
mit uns vielleicht nach glei-
. chen Zwecken arbeiten: allein,
da jedes Land für sich arbeitet;
da unsere auswärtigen Ordensbrüder
nicht gemäfs befinden,
aufser einer sehr allgemeinen
Verbindung, sich in eine besondere
und genauere mit uns einzulassen
, und wir Solches unsrerseits
ebenfalls für dienlich
und unsern Brüdern für nützlich
erachten; so bleibt unsrer
Provinz Nichts übrig, als un-
sre Einrichtung dergestalt zu
treffen, wie wir selbige den
Sitten, der Denkungart der
Menschen, unter denen wir
leben, und der allgemeinen
Staatsverfassung der Länder,
wo wir wohnen, am Anpassendsten
finden."

,,6. Da es dem Orden durchgängig
gefallen hat, die Freimaurerei
als eine Decke um sich
zu hüllen , hinter welcher wir
auch bereits nunmehr so viele


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1824/0555