Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 538
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538 MYSTERIEN.

MYSTERIEN

Werke, S. 375, „geheime
Feste und Feierlichkeiten, das
vheifst, % diejenigen Gaben
und Opfer, Reinigungen
und Büfsungen, Gebete
und Anbetungen, Schauspiele
und Umgänge, zu
welchen man nur nach vorhergegangenen
Prüfungen
und Vorbereitungen, und
unter dem Gelübde einer unverbrüchlichen
Verschwiegenheit
, zugelassen wurde,
und die zugleich den gottesdienstlichen
Zweck hatten
:

1) entweder dtn Göttern
zu danken,

2) oder ihre Gnade und
Wohlthaten zu erlangen,

3) oder ihre Ungnade und
Strafen abzuwenden.

Die Aegyptier nannten
solche geheime Feste Mysterien
'4 (S. den folgenden Artikel
: MrsTERY!) „Die
Griechen nahmen diese Benennung
an, brauchten aber
zugleich die Wörter: tsUv?]
und o$yiay als gleichbedeutend
^ Ausdrücke/' 1

„Die geheimen gottesdienstlichen
Feste und Feierlichkeit en>u
(fälrrt Mezners S. 376 f. fort,)
müssen sorgfältig sowol von
den geheimen Lehreyi, welche
die Vorsteher oder Mitglieder
einzelner Secten und Verbrüderungen
vortrugen, als von den
geheimenGehräuchenruiiterschie-
den "werden, unter welchen
einzelne Secten und Verbrüderungen
Mitglieder aufnahmen
oder beförderten. Wenn man
gleich alle geheimen Gebräuche

und Lehren einzelner Verbrüderungen
und Secten Mysterien
genannt hat und nennen will:
so darf man doch nicht aufser
Acht lassen, dafs sie diesen Namen
nach der ursprünglichen
Bedeutung des Worts nur alsdann
verdienen, wenn die er-
steren Einen oder Mehre der
eben erwähnten gottesdienstlichen
Zwecke haben, und wenn
die anderen mit gottesdienstlichen
Feierlichkeiten und Festen
unzertrennlich verbunden
sind.*'

Hieran schliefst sich die
in dem vorher bemerkten
Artikel S. 146, Sp. b, ausgezogene
Stelle; es ist aber
zu S.139, Sp.b, Z.7, noch
folgende von S. 414 £ hinzuzufügen
. —-

„Fast gewifs stimmten bei
dem ersten Ursprünge der Mysterien
die dramatischen Vorstellungen
derselben genau'mit
den allgemein bekannten Geschichten
der Götter, oder den
Volkslegenden, zusammen. Diese
Übereinstimmung der geheimen
und der öffentlichen Geschichte
hörte in der Folge auf.
Aus ähnlichen Gründen, aus
welchen man übernatürliche
Auftritte mit den Mysterien
verband, — um nämlich den
geheimen Festen eine höhere
Heiligkeit oder einen eigen-
thümlichen Reiz von Neuheit
zu geben, — fieng man allmählich
an, in den meisten Mysterien
Thaten und Schicksale der
Götter zu dramatisiren, von
welchen die Volkslegenden
Nichts wufsten, oder die diesen
wol gar entgegengesetzt
waren. Man zeigte heilige
Dinge, die sich auf die geheime
Geschichte der Götter bezogen
; man öffnete den Einge-


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