Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 541
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MYSTEKJEN

MYSTERIEN. 541

senen Örtern, dergleichen die
Tempel waren, gebraucht werden
konnten, mit deren Winkeln
und Gängen die Zuschauer
-nicht genau bekannt waren, —-
wo man Licht und Finsternifs
austheilen konnte, wie man
wollte, — wo man endlich die
Einzuweihenden so stellen konnte
, dafs auch ein neugieriges und
scharfsichtiges Auge das gehei-
meSpiel derPriester nicht durchzuschauen
im Stande war."

S. 205—210. „Nicht so leicht
und auf eine so genugthuende
Art, als die nächtliche Feier der
Mysterien, läfst sich das Gesetz
der tiefen Verschwiegenheit erklären
, das die Vorsteher fast alLer
Mysterien denEingeweihten auflegten
. ZuSaisinAgypten wurde
man, aller Wahrscheinlichkeit
nach , nur unter dieser Bedingung
eingeweiht, weil Mero-
dot es für eine Entweihung der
Mysterien erklärt, wenn er das
Geringste davon bekannt machen
sollte. Von allen griechischen
Mysterien, (die des Jupiter
in Greta ausgenommen,)
darf es gar nicht einmal bewiesen
werden, dafs sie nur allein
unter der feierlichsten Angelobung
eines ewigen Stillschweigens
mitgetheilt wurden ; und
wenn Jemand hierüber Beweise
verlangen sollte; so würde
man sie allein in den beiden
vielbedeutenden Versicherun-
en des Clemens von Alexan-
rien finden, der (in ,,Coh. ad
Oent.", p. 15 et 20,) vor seiner
Beschreibung einiger griechischer
Mysterien seine N ach-
richten als nie gesagte und vorher
nie erhörte Dinge ankündigt
. — Man eignet, scheint
es, den ersten Einsetzern der*
Geheimnisse zu viele Mensch en-
kenntnifs und philosophischen
Geist zu, wenn man mit Warburton
annimmt, dafs sie von

den Einzuweihenden deswegen
das Gelübde der Verschwiegenheit
verlangt haben, um Denen
, die noch nicht zu ihrem
Besitze gelangt waren, eine
desto gröfsere Begierde nach
diesen so sorgfältig verhüllten
Geheimnissen einzuflöfsen, und
Denen, die wirkliche Theil-
nehmer geworden waren, eine
desto gröfsere Meinung, und
eine tiefere Ehrfurcht gegen die
erhaltenen Offenbarungen , beizubringen
. Am Wahrscheinlichsten
ist es, dafs die Stifter
der Mysterien die Verschwiegenheit
zu einer so allgemeinen
Bedingung der Einweihung
machten, um durch dieses Gesetz
alle freien Reden, alle öffentlichen
Untersuchungen und
Raisonnements über diesen
wichtigen Artikel der Religion
zurückzuhalten. Da Entweihung
der Mysterien ein Verbrechen
der beleidigten Majestät
Gottes war und gröfsten-
theils vom Arme der weltlichen
Gerechtigkeit auf das Schärfste

feahndet wurde; so konnten
ie Eingeweihten nach der
Einweihung freilich denken,
Was sie wollten, aber sie durften
doch Nichts sagen. Die
Vorsteher * der Geheimnisse
konnten versichert seyn, dafs
die Mysterien auch von den
muth willigsten Witzlingen
würden geschont werden, und
dafs keiner es so leicht wagen
würde, das innere Triebwerk
und Spiel der Mysterien zu
entdecken, oder Diejenigen,
welche eines unschuldigen einfältigen
Herzens waren, in ihrem
Glauben zu stören."

„Die letzte Art von Mysterien
ist von allen, die ich bisher
angeführt habe, sowol dem
Zweck, als dem Inhalte, nach
ganz und gar verschieden. Sie
bestanden weder aus heiligen


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