Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 543
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MYSTERIEN.

MYSTERIEN. 543

harren und behielten ihre besseren
Kenntnisse für sich und
einige Auserwählte, fest überzeugt
, dafs, wenn man sie
auch ohne zu grofse Gefahr
und Umwälzungen allgemein
machen könnte^ der Pöbel
doch immer zu sehr Pöbel bleiben
werde, um sie begreifen
und benutzen zu können.*6

,,Auf diese Art mufs man die
unter so vielen Völkern aufgenommene
Eintheilung der Religion
in die der Weisen und
des Pöbels, in die exoterische
und esoterische, erklären. — Sie
fand sich nicht nur ehemals bei
allen den alten Völkern, deren
Priester nicht blofs Jongleurs,
sondern auch die einzigen Besitzer
der Geschichte und ^Überlieferungen
, und aller übrigen
wissenschaftlichen Kenntnisse
eines Volks, waren; sie finden
sich noch jetzt bei allen Nationen
Asiens, wo Priester allein,
oder doch zugleich, Philosophen
sind. Die Priester dieser
Völker, die ich gleich nennen
werde, erhielten nach den Zeiten
der Unwissenheit, in welchen
die lächerlichen Volksreligionen
entstanden waren und
sich festgesetzt hatten, Kenntnisse
der Geschichte und Natur,
die die Götter und Irxthümer
des Volks über'n Haufen warfen
, — Kenntnisse, die sie
eben deswegen nicht allgemein
bekannt machen durften und,
wenn sie Dieses auch ohne Gefahr
hätten thun können , nicht
bekannt machen wollten, weil
sie überzeugt waren, dafs der
Pöbel eine andre Religion brauche
, als die Weisen des Volks,
dafs eben die Religion, die
wenige denkende Männer tröste
und beruhige, dem Pöbel
schädlich und unbegreiflich
seyn würde, dafs endlich der
grofse Haufe, selbst eines auf-

eklärten Volks, noch immer
en Barbaren sehr gleich sey,
unter denen die ungereimtesten
Systeme von Vielgötterei erfunden
worden, und dafs eben
deswegen auch die Religionen
der finstersten Zeiten beibehalten
werden müssen."

Ungeachtet ich noch jetzt
nicht glaube, dafs die ägyptischen
Priester eine so reine natürliche
Theologie und ein so
ausgearbeitetes vollständigesSy-
stem von Weltweisheit hatten,
als man den JPythagoras, und
einige Andere, aus Ägypten
hat holen lassen5 —' (dagegen
zeugen alle Fragmente der Philosophen
, die nach Ägypten'
gereiset sind 5)' — so bin ich
doch theils durch einige Zeugnisse
alter Schriftsteller, am
Meisten aber durch ..die Beispiele
anderer, den Agyptiern
ähnlichen, Völker-, überzeugt
worden, dafs sie gewisse, von
den Fabeln der Volksreligion
verschiedene, Kenntnisse besa-
fsen, die nicht allgemein bekannt
werden durften, dafs
sie diese Kenntnisse in Büchern
aufbewahrten, die dem
grofsen Haufen nicht blofs unverständlich
waren, sondern
auch entzogen wurden, dafs
sie endlich diese ihre Kenntnisse
in gewissen Mysterien
nur einigen Wenigen, und
zwar nicht anders, als nach
langwierigen Prüfungen, mittheilten
. "

Endlich ist aus dem in
diesem Artikel bereits erwähnten
Hauptwerke des
Hofraths Meiners auch Nachstehendes
hier auszuziehen
. —■

S. 4^8 £ >>Je roehr die- meisten
älteren Mysterien verdorben
und übel berüchtigt wur-


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