Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-2
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (H bis M)
Seite: 547
(PDF, 148 MB)
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MYSTERIEN,

MYSTERIEN. 547

firemdvoIhliehen Gottanschauung
und Verehrung mit der eigen-
t/olkUchen."

„Der altrömische Religio nbe-
griff entstand aus dem griechischen
und etrurischen, nahm
nach und nach immer mehr aus
dem reinen, sowie aus dem
schon mit dem persischen, indischen
und ägyptischen ver-
bundnen griechischen, Reli-
gionbegrifte in sich auf; und
sobald der römische Staat allbezwingend
wurde, öffneten
sich ihm auch unmittelbar die
ägyptischen, keltischen und
persischen Religionbegriffe, zu
derselben Zeit, als die Lehre
Jesu sich in Einer seiner Provinzen
, und bald darauf in der
Hauptstadt selbst, ausbreitete.
Indem Jesiis und seine er^te Gemeinde
die Menschheit zur
Verehrung Gottes, des Einen,
in Liebe, Friede und Freude
zurückberief, vernichtete er
zugleich den menschheitwidri-
gen Gegensatz der geheimen
und volklichen Gottverehrung.
Denn, war auch das Christenthum
in den ersten Jahrhunderten
geheim, foderte es auch
eine Weihe der Aus erwählten,
so folgte doch jenes Geheim-
seyn nur aus dem vorübergehenden
äufsern Verhältnisse
zum Staate, — so war doch
jene Weihe bestimmt, offen
und volklich zu werden; indem
sie alle Menschen, als
gleichwürdige Kinder Gottes,
umfassen sollte.*'

„Die heidnischen Religionbegriffe
der erwähnten Völker,
sowol die Mysterien derselben,
als auch ihre--o[ff envolkliche Dar■-,
stellujig, durch drangen sich so
vielseitig, in so unerschöpflich
vielen Mischungen, und die
Ähnlichkeit, welche zwischen
allen, vermöge ihres gemeinsamen
Ursprunges, statthatte,

brachte eine so vielfache Verwechselung
und Verschmelzung
hervor, dafs der ganze
Zustand des Heidenthumes in
der römischen Monarchie einem
Chaos glich, welches in
seiner Gährung die theilweise
Schönheit der einzelnen My-
thologieen und Liturgieen vertilgte
und sich durch seine eignen
widerstreitendenKräfte auflöste
."

„Hieraus wird es begreiflich,
warum wir bei den Römern
die volkliche Verehrung aller
der Gottheiten finden, welche
anerkannt den Gegenstand der
griechischen, thrakischen, persischen
und ägyptischen Mysterien
ausmachten."

S. 188- „Alle diese" (auf
den vorhergegangenen SS. igo

— 187 vom Er. Krause angeführten
) „zerstreuten Nachrichten
über die Aufnahme und die
Blüthe fremdvolklicher Gottverehrungen
, Mysterien und
öffentlicher Gebräuche in Rom
überhaupt, und in die Colle-
gien der Priester, der Künstler
, vorzüglich der JPabrorum

— (Schmidt<?, Zimmerleut^e, überhaupt
aller Künstler, die durch
Körperarbeit aus irgend einem
Stoffe ein Werk fertigten; s.
S. 96 f. I) — uüd insbesondre
der Dendrophoren — (Baumträger
, ursprünglich Diener
der Opferpriester, die das zu
den Opfern und sonst in den
Tempeln nötliige Holz aus den
heiligen Wäldern und Hainen,
zum Gebrauch ganzer Städte
und jedes einzelnen Opfernden,
fällen und- herbeischaffen mufs-
ten; s. S. lg/f') ~ setzen es»
aufser Zweifel, dafs die alt-
romischen; Baucorporationen
mit ihren Priestern, und mit
den Mysterien: des Alterthums,
in inniger Verbindung stan-


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