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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/holitscher1921/0090
zu heben, muß mit einer Anklage beginnen —
einer furchtbaren Anklage gegen die imperialistisch
-kapitalistisch regierten Völker, die die unerhörte
, in der Geschichte der Menschheit beispiellose
Anstrengung einer Handvoll enthusiastischer,
vom höchsten Pflichtgefühl gegen die Kultur durchdrungenen
Männer, ihr Werk zu schaffen, behindern
. Die dieses Werk im Keime zu zerstören
drohen — im Namen der Kultur! Welcher?
Wahrscheinlich derselben, die es im Sommer 1914
zu verteidigen galt. Wollten die Machthaber jener
Völker einen Blick in das Gefüge des Kulturwerks
der Bolschewiki tun, wollten sich die großen
Massen der sowjetfeindlichen Welt Rechenschaft
ablegen über die Motive des Kampfes, der an den
weißen Fronten mit allen Mitteln tiefster mittelalterlicher
Barbarei gegen die Armeen der Sowjets
gefochten wird — aber wozu viel Worte verlieren:
an diesen Fronten kämpft das Kapital gegen die
Kultur, und damit genug. —

Diese Anklage erhebe ich, ein Intellektueller,
der es weiß, daß seine Tage gezählt sind. Daß
mit dem Aufstieg, dem Empordringen der tiefen
Schichten des Volkes, die Oberschicht der Intellektuellen
sozusagen an der Decke zerquetscht werden
wird; daß dem, was wir als Blüte der Kultur
anzusprechen gewohnt waren, in Rußland heute
schon das Zügenglöcklein läutet. Und daß die
Bolschewiki es sind, die an dem Strang des
Glöckleins mit äußerster Energie ziehen und zerren.

Betrachtet man das Schema des Volkskommissariats
für Volksaufklärung mit Aufmerksamkeit
, liest man nur die Titelbezeichnungen der
Sektionen, der Betätigungsgebiete, über die sich
die Kompetenz dieses Kommissariats erstreckt;

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