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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/holitscher1921/0135
Maschinengewehrgeknatter und wildem Schießen
entwickelte sich dort oben um tausend rote
Fahnen ein Gefecht und Handgemenge zwischen
der Roten Armee und den übriggebliebenen
Weißen. Tote und Verwundete kollerten über
die Stufen, fielen über die Brüstung der Brücke
auf das Pflaster des Platzes hinunter. Im Winterpalais
erloschen daweil die Lichter, flammten
wieder auf, erloschen wieder. Minutenlang tobte
die Schlacht auf dem Brückenbogen, endlich war
sie entschieden. Nun war die ganze kämpfende
Masse der Roten Armee zu einer einzigen geeint,
und machtvoll strömte diese Masse, die „Internationale
" singend, über die Treppe hinunter
dem Winterpalais zu. Aus den Seitenstraßen des
Uritzkyplatzes marschierten Regimenter hervor,
schlössen sich jenen von der Bühne Kommenden
an, Zehntausende und Zehntausende — aber was
war das? Von dort hinten, hinter dem Winterpalais
, von der Newa her erdröhnte jplötzlich
furchtbarer Donner!

Die „Aurora", das historische -Kriegsschiff,
das im Oktober 1917 das Winterpalais bombardiert
hatte, feuerte jetzt, auf demselben Fleck
der Newa verankert, zur Mitwirkung an diesem
Schauspiel bestellt, seine Kanonen ab, um das
Mysterium zum Erlebnis der Revolution selbst
zu erhöhen...

Das Winterpalais lag schon seit einer Weile
stockfinster da. Ein Torflügel tat sich halb auf,
und aus ihm flitzten die Automobile mit Kerenski
und den Seinen im Hui zur Millionnaja hinunter
und weg.

Jetzt waren es bereits Hunderttausend, die zum
Winterpalais zogen. Der ganze riesige Platz war

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