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Tempel umsehen, welchem sie zum Schmucke gedient haben. Er
erhebt sich auf einer abgeplatteten Bergstufe* im Osten der Insel 3),
und ist in den Hauptgliedern so wohl erhalten, dafs er mit mäfsigem
Aufwand hergestellt werden kann. Die Gelehrten und Künstler,
welche die Bildwerke an der Stirn und Rückseite des Baues entdeckt
haben, erklärten ihn für den Tempel des Jupiter Pänhellenius; vielleicht
verleitet von frühern Reisenden, die ihnen in dieser Vermuthung
vorangegangen sind 9). Herr v. Stackblbekg, der selbst an der Auffindung
der Bilder Theil nahm, kam indessen von dieser Meinung
zurück; einmal weil Pallas am westlichen und auch am östlichen
Giebelfelde als die gebietende Frau des Hauses dargestellt war, und
fürs Andere, weil er an der höchsten Berghöhe der Insel, an der
Klosterkirche des H. Nikolaus, Unterbauten des entferntesten Alterthums
beobachtet hatte, angemessen den Zeiten des Aeakus und der
urweltlichen Sitte, den Jopiter an den erhabensten Stellen (am Oljmpe,
an den beiden Ida, und am Kasius u. s. w.) zu verehren. Seine neu
gewonnene Ansicht blieb nicht unbestritten; so wie Er hinwiederum
die Einrede nicht ohne Verteidigung hingenommen hat 10).
Im Tempel, dem die Bildwerke angehörten, fand sich auf einem
Pilasterstücke eine griechische Inschrift, welche das Verzeichnifs,
8) Annali delP Institato di correspondenza archeologica per l'anno 1820. Fascic
I. II. Roma. Notizie topografiche sull* Isola Egina. p. 209.10.
ö) Wheler, a journey into Greece. Lond. 1682. B. III. Book. Spon Voyage
d'Italie, de Dalmatie, de Grece. Lir. V.
0 Annali dell' Institnto di corresp. archeol, per Tanno 1829. Notiz, topogr. suü'
isola d'Egina. p. 211. 12. Herr v» Stackelberg hat diese Bemerkungen niedergelegt
in dem Werke: II tempio d'Apollo in Figalia, Roma 1826, was mir
leider nicht zu Gesicht gekommen ist. Seine Verteidigung ist in den Annali
dell' Institnto T. II. 1830, p. 314 —19.
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